In diesem Jahr habe ich mir den Rückblick wirklich bis zum allerletzten Tag aufgehoben. Einerseits, weil es nicht vorbei ist, bis es vorbei ist und sich in den letzten Tagen des Jahres doch noch wegweisende, ja lebensverändernde Dinge ergeben können, oder nicht? Und andererseits – der Hauptgrund – weil es Arbeit ist, vor allem emotionale, zurückzublicken auf ein Jahr, das so lang und ganz natürlich voller Aufs und Abs war, dass das bloße Erinnern, Sortieren, geschweige denn Einordnen so wichtig wie nochmal aufwühlend und vor allem aufwendig ist. Aber wenn diese Zeit zwischen den Jahren für noch etwas gut sein sollte als von der Autobahn aufs Sofa zu schlittern, dann zum Nachdenken. Zum Glück eine meiner Lieblingsbeschäftigungen!
Alles in allem war es ein recht alltägliches Jahr, mit viel Arbeit, also mehr als in den zwei Jahren davor, ich war wieder richtig viel arbeiten. Ich saß hinterm Mikro, stand auf der ein oder anderen Bühne und konnte mal wieder das machen, was ich am liebsten mag: reden, reden, lachen, reden. Und weil das noch nicht genug war, habe ich einen Podcast gestartet, in dem ich die wichtigen Fragen des Lebens beantworte, als die Expertin, die ich nun mal bin. Alex beschwert sich ja manchmal tatsächlich, ich würde zu wenig reden, wahrscheinlich bin ich nach Radio, Podcast und endlosen Gesprächen mit Nina manchmal etwas leergequatscht. Generell hat sich 2017 sehr voll angefühlt, mit Nina ist Alltag weniger grau und es passt erstaunlich viel in diese kleinen Feierabendnachmittage. Gefühlt jagte da ein Highlight das andere, Eis essen, im Park schaukeln, einfach durch die Gegend radeln, ich glaube, ich war noch nie so oft so glücklich wie 2017.
Ich war viel unterwegs in diesem Jahr, fast immer mit Nina, die sich überall, wirklich überall zuhause fühlt und so offen für Neues ist, wie es nur kleine Kinder sein können. Sie macht es mir so einfach, nicht nur unterwegs. Wir waren in den Bergen, immer wieder den Bergen, an diversen Seen, am türkisblauen Meer, im Lyoner Frühling und in Merano, wieder Berge, dazwischen ein paar Mal in Sachsen und Franken bei der Familie. Ich bin so gerne unterwegs und abgesehen von ein paar zu langen Autofahrten ist sie es auch. Am Ende hat dann aber Alex trotzdem immer wieder recht, wenn er – nicht unähnlich einem 83-Jährigen – am Ende jeder Reise anmerkt, dass es Zuhause doch am schönsten sei. Es stimmt, auch wenn wir aus dieser Zwei-Zimmer-62-qm-Wohnung jetzt aber wirklich rausgewachsen sind. Aber da ist schon Neues in Sicht, 2018 wird umgezogen und wie es immer ist, wenn man sich etwas so lange wünscht und die Enge hier verflucht, auf einmal ist sie die schönste Wohnung der Welt, ein kleines bisschen Trennungsschmerz gönne ich mir noch für die letzten Monate von insgesamt sieben Jahren hier.
Es war das Jahr, in dem ich fast im ewigen Eis auf einem viel zu hohen Berg versunken wäre. Bis heute hatte ich noch nicht die Kraft alles aufzuschreiben, aber ich werde niemals das Gefühl vergessen, wie ich da so hing, am Hang des Kramerspitz (1982 m) über Garmisch und dachte, das war’s jetzt, Hochmut und Fall und was zum Teufel mache ich hier eigentlich. Die Euphorie, als wir dann doch überlebten, mein Vater, mein Bruder und ich, war mit das Schönste, das ich 2017 erlebt habe. Wir wollen das jetzt jedes Jahr machen, gern auch eine Nummer kleiner. Ich habe mir in diesem Jahr außerdem noch ein neues Ohrloch stechen lassen, auch um wirklich sicherzugehen, dass ich meinen Status als recht coole Mutter nicht so bald verliere. Meine Haare sehen auch anders aus, länger und blonder, ich dadurch etwas frischer, sagen alle und damit haben sich die drei Stunden und viele Euros beim Friseur auch schon gelohnt. Ein interessanter Nebeneffekt: Weil ich nicht mehr dunkel nachfärbe blitzen immer mehr graue Haare auf. Ach du meine Güte!, dachte ich erst, und dann las ich den Rückblick von 2015 und dass sie da auch schon da waren, es hat mich irgendwie beruhigt. 2017 wäre nämlich auch für das ein oder andere graue Haar gut gewesen. Wohnungssuche und alles drum herum, ich habe einerseits sehr in der Gegenwart gelebt und mich gleichzeitig trotzdem so intensiv wie lange nicht um die Zukunft gekümmert. Das lässt mich zum Jahresende etwas erschöpft zurück, ich brauche noch kurz, um alles sacken zu lassen und mich dann mit Elan reinzustürzen in diese – soviel ist schon klar – großartige, neue Jahr.
Ich fühle mich jetzt, am Ende dieses aufregenden Jahres komisch unruhig, eventuell war es hier und da ein bisschen viel. In meinem Kopf ist Einiges los zurzeit, Vieles wird sich in den nächsten Wochen und Monaten wie ein Puzzle zusammenfügen, das spüre ich, aber Einiges sind auch alte Routinen, die sich nach zwei recht entspannten Baby-seligen Jahren wieder eingeschlichen haben. Diese Art gehetzt sein, ohne äußeren Grund, das hatte ich doch hinter mir gelassen? Und überhaupt, was wurde eigentlich aus meinem täglichen Yoga, das dieses Jahr so gut beginnen ließ. Ich habe kurz vor Weihnachten wieder angefangen und sofort taten mir die Schultern weh, long time no downward facing dog! Ich weiß, dass 2017 nicht so war wie ich mich jetzt fühle, aber ein Ziel für 2018 ist eventuell etwas mehr Balance, weniger Auf uns Ab und Hin und Her und noch während ich das schreibe, hoffe ich inständig, dass es aber bitte nicht langweilig werden mag. Niemals langweilig!
Hier gibt es die Rückblicke von 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015 und 2016
Und zum Lesen am Feiertag – die beliebtesten Blogposts 2017:
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