Oha! Und auch: Aha! Ich bin dieser Tage ja auch immer etwas überrascht von meinem eigenen Alter, es ist nicht mehr wie damals mit 5,6,7 oder 17, 18, 19. Wenn mich heute einer fragt, wie alt ich bin, dann muss ich erstmal kurz überlegen. Welches Jahr haben wir? Okay, schnell kopfrechnen, ah ja. Meistens bin ich aber die, die fragt und wenn ich in der Arbeit bin, ist mein Gegenüber meistens jünger als ich und dann sage ich Dinge wie “Igitt! In den 90ern geboren!” und meine das natürlich nicht so. Naja, ein bisschen, denn ich merke einerseits, dass das natürlich nur Zahlen sind und andererseits, dass ich an einem anderen Punkt in meinem Leben bin als die Leute in ihren Zwanzigern. Manchmal sage ich zum Praktikanten auch, dass er mein Sohn sein könnte und bekomme dafür böse Blicke von meinem Redakteur. Es wird also Zeit für einen neuen Job und vielleicht sollte ich mir im neuen Lebensjahr dieses nach-dem-Alter-Fragen ganz abgewöhnen. Weil es doch wurscht ist, oder?

Ich muss allerdings sagen und das meine ich ganz und gar ernst: Noch nie war das Leben so schön wie mit 34, jetzt 35! Ich fühle mich endlich so richtig wohl, in meiner Haut und in meinem Leben. Mehr als einmal habe ich in den letzten Monaten gedacht: Ich bin wunschlos glücklich, es gibt nichts, das ich genau jetzt ändern würde und das ist ein verdammt gutes Gefühl. Und ich glaube nicht, dass das heißt, dass mein Leben perfekt ist. Und ich habe selbstverständlich Pläne und Ziele und viel zu tun, ich bin ja nicht tot, aber es hat sich so ergeben, dass ich zufrieden bin, mehr als früher. Alles ist so, wie es sein soll. Ja, das ist ein Mantra meines neuen Gurus, aber es passt so gut. Mein Mantra war immer “The best is yet to come” und das glaube ich auch immer noch, aber dieses Kind, das jetzt bei uns wohnt, hat es tatsächlich geschafft, was ich vorher nie vermocht habe – ich lebe öfter mal im Hier und Jetzt. Und ich kann sagen: Es ist schön hier, man muss auch echt nichts tun als einfach nur da zu sein und nicht an gestern oder morgen oder vielleicht oder hätte hätte zu denken. Sauschwer ist mir das immer gefallen. Danke Nina!

 

 

Wenn Leute um mich herum 30 werden und ein bisschen traurig sind darüber, dann erzähle ich, als die Alte, ihnen gerne, wie ab 30 alles erst gut wird und so richtig losgeht. Wie die 20er zwar sehr aufregend, aber auch sehr anstrengend waren und ich nicht so gerne wieder 22 wäre. Da bin ich zwar um die Welt gereist und diese Wochen würde ich sehr gern nochmal erleben und bereue auch fast nichts, aber im Rückblick habe ich mir viele, zu viele Momente mit Gedanken versaut, die ich mir heute nicht mehr mache. Bin ich zu dick? Äh, nein, natürlich nicht und wenn doch, dann ändern wir das eben. Bin ich cool genug? Äh, ja klar und wen interessiert es, was XY über mich denkt! Werde ich für immer Single sein? … Gut, es ist klar, was ich damit sagen will. Mein Leben ist kein einziges Happy End, aber ich liebe es mehr als je zuvor. Bei mir war die 30 eine Art magische Grenze und ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich mit jedem Jahr ein Stückchen mehr bei mir ankomme, ob mit täglichem Yoga, Geschichten vorlesen oder graue Haare zählen.

Also… Happy Birthday to me! Und auf die 35! Ach und nein, ich trage keine Brille jetzt, meine Augen sind auch im hohen Alter noch adlerscharf! Ich erwäge aber, mir eine mit ungeschliffenem Glas zuzulegen, einfach weil sie so verdammt gut aussieht.

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