Listopgraphy - Leben in Listen

Manchmal habe ich das Gefühl, keinen Überblick mehr zu haben, über meinen Tag und über mein Leben generell. Für mich ist das kein gutes Gefühl, im Gegenteil – wenn ich keinen Überblick habe, werde ich nervös werden, ohne Plan spüre ich leichte Angstzustände. Treiben lassen ist schön und gut, aber das große Ganze muss klar sein, das wäre mein Idealzustand. Außerhalb dessen hilft dann meistens aufschreiben. Einfach das, was schlecht ist ins Tagebuch und was zu tun ist auf eine To Do-Liste. Meistens ist das “Schlechte” nicht der Rede wert und die To Dos auf dem Zettel nicht annähernd so groß und zahlreich, wie sie sich im wirren Kopf noch angefühlt haben, aber darum geht es ja im Leben – Dinge so zu sehen, wie sie sind, anstatt sich von ihnen vereinnahmen zu lassen. Nach dem Aufschreiben geht es mir immer besser, das Problem lösen und die To Dos erledigen muss ich natürlich trotzdem noch.

Aufschreiben, abheften, weitermachen. Das ist auch das Prinzip von “Listography”, dieser Notizbuchreihe, die es für mehrere Themen gibt. Immer muss man Listen erstellen und immer haben die mit dem eigenen Leben, den Erinnerungen und Plänen zu tun.Es gibt zum Beispiel:

Es ist ein bisschen wie das 5-Jahres-Tagebuch, der Versuch ein bisschen Ordnung ins Leben zu kriegen und vielleicht etwas für später aufzuheben, ohne zum absoluten Kontrollfreak oder Bausparer zu werden.

Ich habe mir zum Start mal das Journal gekauft – mein Leben in Listen. Und ich fülle es jetzt nach und nach aus, das dauert ein bisschen, denke ich. An manche Dinge werde ich mich kaum erinnern können, andere sind klar. Das meiste werde ich erstmal mit Bleistift eintragen, oder? Vielleicht sollen meine Enkelkinder später doch nicht unbedingt wissen, dass ich ab und zu eine Mark aus dem Portemonnaie meiner Mutter geklaut hab. (Hallo Muddi, ich lad’ Dich zum Essen ein beim nächsten Treffen, ja?)

Listography - Leben in Listen
Listen sollen unter anderem zu diesen Themen erstellt werden:

  • Orten, in denen Du gelebt hast
  • schlimme Dinge, die Du als Kind gemacht hast
  • Berufe, die Du gerne ausprobieren würdest
  • die besten Geschenke, die Du jemals bekommen hast
  • Lieblingsbücher
  • Lieblingslieder
  • Lieblingsfilme
  • Guilty Pleasures
  • Dinge, bei denen Du froh bist, sie getan zu haben
  • Deine größten Ängste
  • Dinge, die Du in der Welt ändern würdest
  • die besten Tage Deines Lebens
  • usw.

Listography - Leben in Listen

Wenn das Buch voll ist, weiß ich ziemlich sicher besser über mich Bescheid, vielleicht macht es mich auch ein bisschen rastloser. Man darf ja noch hoffen. Die Macherin, Lisa Nola, schreibt im Intro, dass man nach dem Ausfüllen eine Art Biographie verfasst hat. Und dass es ein gutes Buch für nostalgische Menschen ist, wozu ich mich eigentlich gar nicht so unbedingt zähle, ordnungsliebende Menschen vielleicht, kontrollfreakige Menschen. Zusätzlich zu den vielen Ausgaben hat sie übrigens auch die Listography-Online-Community gegründet, in der wir alle noch mehr Listen machen und fremder Menschen Listen lesen können. Später vielleicht.

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