Steuererklärun in schoen (und schnell) (und wenig nervig)

 

Jeden Mai das Gleiche: Die Steuererklärung steht an. Und weil ich mittlerweile die Steuer für meine halbe Familie mache und auch schon ein paar Mal gebeten wurde, doch einen SCHÖNEN Post über diese schreckliche Steuer zu schreiben – bitteschön, hier meine Tipps und Tools.

Okay, es war eher Kritik, immer schaue alles so einfach aus auf diesem Blog, als ob es im Leben keine Probleme – und keine Steuererklärung – gebe. Das könnte daran liegen, dass ich das Leben nicht als sonderlich schwer ansehe. Und selbst wenn, gehört die Steuererklärung nicht zu den schlimmsten Dingen, die anfallen. Manchmal mach ich sogar ganz gerne – da ich hab’s gesagt. Ich habe aber auch eine gute Software gefunden, die mir Jahr für Jahr hilft, und sonst ein paar Tricks auf Lager. Die ich natürlich gerne teile!

 

Die Software: WISO

Diese App ist das Wichtigste im ganzen Steuerprozess. Man muss sie zwar jedes Jahr neu kaufen, dafür kann man die 30 Euro im kommenden Jahr als Steuerberatungskosten von der Steuer absetzen. Außerdem reicht ein App-Kauf für mehrere Steuererklärungen, also auch für die Erklärungen von Mann, Bruder, Freundin usw. Die Software funktioniert zum Teil als Formular, in das man alle nötigen Daten einträgt, aber auch als fragestellendes Tool, das sicherstellt, dass man nichts vergisst und alle Ersparnisse mitnimmt. Bestimmte Bereiche lassen sich von vorne herein ausblenden, wer also keine Forstwirtschaft betreibt, muss sich damit dann auch nicht mehr abgeben. Ungereimtheiten markiert die Software rot, komplett ausgefüllte Bereiche grün. Rechts oben wird dauernd der ausgerechnete Betrag angezeigt, den man wiederbekommen würde. Eine gute Motivation, die nicht immer stimmt, weil das Finanzamt dann eben doch manchmal anders entscheidet, aber als ungefähren Wert kann man sich schon mal drüber freuen. WISO funktioniert für Festangestellte und Freie, erstellt am Ende ein PDF zum Ausdrucken mit Hinweis auf die nötigen Anlagen und schickt die fertige Steuererklärung auch gleich übers Netz (Elster) ans Finanzamt. Auch wenn die App jedes Jahr neu gekauft werden muss, kann man die Daten vom Vorjahr übernehmen, was eine der besten Erfindungen ist, weil sich Arbeitszimmer, Versicherungen etc. eben selten ändern.

UPDATE: Über einen neuen Service kann man jetzt alle Daten vom Finanzamt direkt abrufen, die sie da eh schon haben. Gehaltskram, Riesterkram, Kindergeldkram, wird über die einmalige Anmeldung bei Buhl Data (etwas kompliziert, aber gut, es geht ja hier um wichtige Daten) einfach übernommen und schon muss ich 100 Felder weniger ausfüllen. Ich bin begeistert!

Im Prinzip ist diese App der Steuerberater für Arme, dafür will sie aber auch keinen Anteil an der Rückzahlung.

 

Die Beratung: Herr Finanzamt

Trotz App und dem lieben Internet, das Antworten auf viele Steuerfragen hat, gibt es ab und zu Dinge, die ich nicht verstehe und die sich vor mir kein Mensch gefragt zu haben scheint. In diesen Fällen rufe ich einfach beim Finanzamt an. “Was, wenn ich als Freie beschäftigt bin, mein Arbeitgeber aber meine Sozialversicherung zahlt?” oder “Was muss ich beachten, wenn wir unsere erste Steuer als Ehepaar abgeben?” – solche Dinge. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man im Finanzamt – sowohl in München als auch in Leipzig – immer sehr freundlich darauf antwortet und auch gerne hilft. Allerdings muss man auch etwas vorsichtig sein! Sobald es um spezielle Fragen zur Absetzbarkeit von Arbeitszimmern, Reisekosten etc. geht, würde ich mich immer an die App halten und lieber probieren, etwas abzusetzen, als da erst nachzufragen.

Merke: Der nette Herr vom Finanzamt ist hilfreich, aber nicht der Herr Steuerberater.

 

Die Vorbereitung: Schön abheften

Die App ist gekauft, wichtige Fragen geklärt, jetzt müsste das olle Ding nur noch gemacht werden. Nun bin ich sicher nicht der organisierteste Mensch der Welt und hebe auch nicht jeden Beleg auf, aber ich habe gemerkt: Wer das Jahr über schön abheftet, hat es im Mai sehr viel leichter. Einkommensbelege, Belege für Computer (man kann alles absetzen, auch iPads, Drucker, Router, etc.), Versicherungsunterlagen, Quittungen für Spenden und Gewerkschaftsbeiträge – sobald die in der Post auftauchen, einfach ab in den Ordner damit, mehr muss gar nicht sein.

Und ja, es reicht auch ein Schuhkarton mit der Beschriftung “Steuer 2019”, wir sind ja hier nicht im Steuerbüro und haben alle Besseres zu tun!

 

Steuererklärung in schön

In diesem Sinne: Auf dass die Steuer in diesem Jahr besonders schön und schnell und nur ein kleines bisschen nervig über die Bühne geht! Und auf dass der Betrag rechts oben möglichst groß ist und schon bald auf dem Konto landet!

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