Die Flitterwochen als Roadtrip: In zweieinhalb Wochen von Vancouver über San Francisco bis nach Los Angeles. Wir haben viel gesehen, gegessen und uns gefreut – hier einige Details, Fotos, Links und Tipps vom dritten und finalen Teil:
Santa Barbara
Gegen Ende der Reise wird nicht nur das Geld knapp, sondern auch die Zeit. Es wäre so viel zu tun und leider ist nur Zeit für so wenig. Aber man muss auch Prioritäten setzen, weswegen wir an Big Sur und Malibu vorbeidüsen, um rechtzeitig zum Doppeldate in Santa Barbara zu sein. Und ganz ehrlich: die Küste oben in Oregon ist sowieso viel schöner als dieses Stück zwischen San Francisco und Los Angeles, trotzdem natürlich ein Vergleich auf hohem Niveau. In Santa Barbara, kurz vor L.A., wohnen seit einem Jahr Ines und Dan und wie sich das gehört bei alten Freunden, ist sofort alles wie immer, ganz normal, auch wenn wir uns Monate lang und tausende Kilometer weit nicht gesehen haben. Wir gehen sehr gut mexikanisch essen und laufen dann durch Santa Barbara, im Ausnahmezustand wegen der “Old Spanish Days”. Es ist Tradition, dass man sich mit Konfetti gefüllte ausgeblasene Eier auf den Kopf haut, an jeder Ecke gibt es welche zu kaufen, zehn Stück für einen Dollar. Ein großer Spaß und Churros gibt es auch. Es ist unsere einzige Nacht in Santa Barbara, mehr über das Leben gibt es drüben bei Ines im Blog CaliforniYEAH.
Los Angeles
Na gut, bevor es weiter geht noch ein Strandspaziergang, der sich nach einer falschen Abbiegung zu einer kleinen Wanderung auswächst. Aber die Sonne scheint und wir sehen uns sicher erst in vielen Monaten wieder, also muss L.A. warten. Dort hatten wir uns dann das schönste Hotel der ganzen Reise gesichert, quasi als Grande Finale. The Line hat erst Anfang des Sommers eröffnet und wenn man auf der richtigen Seite wohnt, sieht man bis in die Hollywood Hills. Wir waren auf der falschen Seite und haben uns trotzdem verliebt in dieses Hotel mit Sichtbeton und Poketo-Shop im Foyer, Pool auf dem Dach im 3. Stock und allerbestem Zimmerservice.
Unser L.A.-Urlaub ist nicht der typische, denn das Wetter war nur kurz sehr schön. Nach einem bedeckten Tag in Disneyland (zum Glück, war eh schon warm genug), hat es gestürmt und geregnet, in Strömen, etwas, das quasi nie passiert. Im Radio wurde das Programm unterbrochen durch etwas, das wirkte wie eine Nachricht von Aliens: “piiiiiep – ein Unwetter kommt – es ist mit Überflutungen zu rechnen – bitte begeben Sie sich in höher gelegene Gebiete – piiiiep” Es blieb mir also nichts anderes übrig als einzukaufen. Den Rest der Zeit haben wir im Prinzip im Hotel verbracht, ohne das Gefühl irgendwas zu verpassen.
Aber der Reihe nach, noch war es ja schön, wir konnten ein bisschen am Pool lümmeln und abends Richtung Downtown fahren mit dem “bestgehüteten Geheimnis der Stadt”, wie es auf der Hotel-Website heißt: der U-Bahn. Metro heißt die in Los Angeles, sie ist noch sehr neu und wird eher selten benutzt in dieser Autostadt. Auf unserem Spaziergang durch Downtown L.A. landeten wir durch Zufall vor “The Last Bookstore”, den ich in der Urlaubsvorbereitung als erstes auf mein Pinterest-Board gepackt hatte, so schließt sich der Kreis. Es ist ein wirklich hübscher und gut sortierter Buchladen mit einer endlos scheinenden Sammlung gebrauchter Bücher in der zweiten Etage. Natürlich haben wir etwas gekauft, sonst wäre das zu langweilig beim Einchecken und Koffer wiegen in zwei Tagen. Gleich um die Ecke ist das Nickel Diner mit exzellenten Zwiebelringen und der nettesten Bedienung der Welt. Und dann, als wir das Diner verließen, wurde Downtown L.A. endlich seinem Ruf gerecht, wie Zombies zogen Obdachlose und schreiende Menschen durch die Straßen, es war unangenehm und gleichzeitig fühlte ich mich schlecht, dass es mir unangehm war. Die USA und ihre verdammte Schere zwischen arm und reich, es ist zum kotzen!
Disneyland
Szenenwechsel: Disneyland, the happiest place on earth. Ich liebe meinen Mann dafür, dass wir keine Kinder brauchen, um hier unseren ganzen Tag zu verbringen. Statt Getty Museum, Beverly Hills oder Santa Monica lieber Achterbahnen und Selfies mit Minnie. Am Ende haben sie eh gegenüber in “Disneys California Adventure” den ganzen Bundesstaat nochmal nachgebaut, inklusive Nappa Valley, Hollywood und Santa Monica Pier, also bitte.
Ja, ich habe ein Foto mit Minnie!!!! Und ja, ich trug die Ohren den ganzen Tag. Wie der nette Verkäufer im Souvenir-Laden sagte: “You gotta embrace it!” – absolut richtig. Und ich wünsche mir den Dole Pineapple Float, eine Kombination aus Ananas-Saft und Ananas-Softeis, auch außerhalb von Disneyland, bitte!
Und dann, am letzten Tag, kam der Regen so richtig und wir konnten leider kein Sightseeing machen und ich musste leider, leider ins Outlet fahren zum Einkaufen. Die Abgabe unseres Superautos tat mir etwas weh, genau wie die verpasste Chance das Hollywood-Zeichen zu fotografieren. Zur Entschädigung gab es Grand Canyon-mäßige Ausblicke auf dem Flug nach Hause.
Hier waren wir: Schlafen im The Line Hotel / Frühstück (Custard Bun!) im hoteleigenen Coffee Shop / schöne Dinge kaufen im Poketo / Bücher gucken und kaufen im The Last Bookstore / Zwiebelringe und Sandwiches im Nickel Diner / Spaß haben im Disneyland / sehr viel einkaufen im Desert Hills Outlet Richtung Palm Springs
und in Santa Barbara: bestes mexikanisches Essen im Los Agaves
Bis ganz bald, Kalifornien!