“Er ist wieder da!” Ich weiß nicht wie oft ich das dieses Jahr schon im Radio gesagt habe, sehr oft, 2014 ist das Jahr der musikalischen Fruchtbarkeit und Rückkehr. Nach drei Jahren ist jetzt auch Ryan Adams zurück – als Musiker zurück, er hat fleißig für andere produziert in der Zwischenzeit, Jenny Lewis oder Fall Out Boy zum Beispiel – sein neues Album erscheint am Freitag und heißt wie er selbst. Auch das eine Mode, die mir dieses Jahr schon aufgefallen ist, aber vielleicht kaufen so wenige Leute noch Alben, dass der Titel auch schon egal ist oder es ist als Zeichen der Tiefe zu verstehen, so in der Art: ich bin endlich bei mir, das hier ist pures, destilliertes Ich, hoffentlich ersteres.
Ryan Adams also, den lohnt es sich auf Vinyl zu haben, weil das Knistern hier besonders gut zur Musik passt, so warm und kuschelig, und das wiederum bedeutet, dass ich seine Alben generell nur im Herbst und Winter höre. Und natürlich ist es viel weniger Nebenbei-Musik als man denken würde, Folk und Country ja, aber oft auch sehr verstörend, aggressiv, nachdenkerisch, kein bisschen glatt. Deswegen hat er sich die Haare auch wieder extra aufgestrubbelt und für sein 14. Album auch ein paar alte Kumpels von seiner Ex-Band Cardinals dazugeholt, die erschrecken nicht mehr, wenn er mal unfreundlich wird und angeblich wird er das oft. Indie-Tratsch. Er hat sich von den Smiths beeinflussen lassen für dieses neue Album und von Velvet Underground und ich hab das Ding eh schon lange vorbestellt. Von dem kauf ich nämlich alles.
Letztens war Ryan Adams zu Gast in der Tonight Show und hat schonmal Track 5 “My Wrecking Ball” gespielt. Gänsehaut.
Foto: Ryan Adams