NYC | Julie Fahrenheit

Da wären wir also. Drei Monate haben begonnen, in der besten Stadt der Welt, wie es immer heißt. Nach einer Woche bin ich vorallem froh, dass mehr Zeit bleibt. Eine Woche ist ja normal für einen Urlaub hier, vielleicht noch eine mehr, aber ich kann mir immer weniger vorstellen, wie das gehen soll, wie man diese atemberaubende Stadt in so kurzer Zeit begreifen soll. Nicht mal die drei Monate werden dafür reichen, aber wenigstens lassen sie Zeit zu sagen “Hier geh’ ich nochmal hin!/ Das guck ich mir später nochmal genauer an!/ Da mach ich nochmal Fotos von!” In Woche 1 habe ich bei all dem Laufen und Gucken nur mit dem Telefon draufgehalten, weil man diese tausend Möglichkeiten ein gutes Bild zu machen nun auch nicht einfach so vorbeigehen lassen kann. Ich habe hingeschaut und hingehört und versucht mir alles ganz genau zu merken. Zum Beispiel:

Das Leben geht weiter, auch nachdem man sich sofort bei Betreten des New Yorker Bodens auf dem Bahnsteig übergibt. Es ist genauso kalt wie daheim, praktischerweise fällt deswegen keine Ubahn aus. Das Wort “Jetlag” klingt immer affig. Viele New Yorker denken, dass Hunter-Gummistiefel gute Winterschuhe sind. Ich habe wirklich all mein Wissen über diese Stadt aus Serien und Kinofilmen. Wenn man ankommt und zwei Tage später beim Yoga in einem Kellerraum im East Village sitzt, ist das Glück. Doppeltes Glück, wenn man merkt, dass die Wii mir richtig gut Yoga beigebracht hat. Jegliche Entspannung ist weg, wenn man sich direkt danach verläuft, ohne Stadtplan in der Tasche. Ich will einen Hund. Aber nicht zwei. Ich will meinen Hund gut erziehen. Der Central Park ist ein wunderbarer Ort, genau wie Coney Island, Brooklyn Heights und das Diner um die Ecke. Cheese-Fries schmecken nicht ganz so gut wie man denkt. Der Kauf einer Monatskarte ist ein gutes Gefühl. Trader Joes fetzt! Ich habe jetzt die gleiche Vorwahl wie Carrie Bradshaw (917). Nach dem Weg gefragt werden, ist ein gutes Gefühl. Kein Klischee wird ausgelassen, u.a. Wodka in Papiertüte rumtragen. Ich werde mir hier das Rauchen abgewöhnen müssen. Der Mann weiß alles über diese Stadt aus klugen Büchern. Dollars machen dicke Taschen. Es fühlt sich alles sehr gut und richtig an. Es geht uns gut.

NYC | Julie Fahrenheit

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