Was habe ich mir nur dabei gedacht?! Ach, ich weiß es wieder, irgendwas mit Motivation und einem Ziel, das man braucht, wenn man schon jeden zweiten frühmorgens Tag durch die Gegend rennt. Jetzt ist der Termin aber schon am Sonntag, in vier Tagen, der Anmeldebeitrag ist gezahlt, die Startnummer abgeholt und zurück geht es jetzt einfach nicht mehr. Ich werde am Sonntag antreten, ab 10:30 Uhr für eine gute Stunde und zehn Kilometer rund um den Tegernsee. Ich hoffe nur, dass ich durchhalte und in der Lage bin, das Alpenpanorama zu genießen (und beim Laufen ein paar Instagrambilder zu knipsen).

 

 

Ich möchte vorab die Gelegenheit nutzen, Danke zu sagen. Meinem Hund, der mit mir trainiert hat und mir gezeigt hat, dass man auch ab und zu mal innehalten sollte am Wegesrand, um ein Häufchen aufzulesen oder mit einem Stock so groß wie ein Baum zu spielen etwa. Ich danke dem besten Mann der Welt, der jedesmal mit seinen schönen blauen Augen rollt, wenn ich loslaufe und stumm ein “Warum?” formt. Aus Liebe tut er das, da bin ich sicher. Ich danke außerdem meiner Sportlehrerin Frau Heinicke, die von Klasse 5 bis 12 nie an meine Sportlichkeit geglaubt hat und recht hatte damit. Aber hey, Wunder geschehen.

Ich werde am Sonntag sehr langsam sein. Und das sage ich nicht wie früher die Streber in der Klasse, auch nicht, weil ich immernoch so unsportlich bin wie damals bei Frau Heinicke, sondern als zweifach im Training Verletzte. Einmal war es ein angerissenes Band am Fuß (wie Schweini) und einmal ein Hexenschuss (wie Omi). Aber zehn Kilometer sind nicht die Welt, wenn ich Glück habe brauche ich weniger als 90 Minuten und danach werde ich mir so heftig auf die Schulter klopfen, dass man es bis an die Ostsee hören kann. Die Playlist zum Laufen ist immernoch diese hier, obwohl ich sicher noch ein bisschen was dazupacken muss merke ich gerade, aber vier Tage hab ich ja noch. Ach, grüßen will ich auch noch jemanden: mein 14-Jähriges Ich! Das wäre sehr stolz auf mich und würde mir einen Vogel zeigen. Typisch!