tegernseelauf

Mission 10k

Mein kompletter Körper schmerzt, ich liege seit drei Tagen rum, will aufstehen, aber kann nicht. Na gut, Ikea ging, aber sonst – autsch. Der Sonntag hat seine Spuren hinterlassen. In einem Anfall von Wahnsinn hatte ich mich zum Tegernseelauf angemeldet, zehn Kilometer am Rande der Alpen mit 3999 anderen Verrückten. Ich verstand es nicht so richtig, war aufgeregt und stand schließlich kurz vor Acht am Sonntag Morgen am Bahnsteig, um da mitzumachen.

Es war kalt und die Leute um mich herum sehr schlecht gekleidet, was vor Ort nur noch schlimmer wurde. Sie aßen Bananen, rieben sich die Waden mit stinkenden Ölen ein und trugen Leggins unter kurzen Hosen. WTF? Was soll ich hier? Wo kann ich mich wieder abmelden? Aber es half ja nichts, ich ging mit den anderen zum Start, wartete viele Minuten in der Kälte, startete die Playlist und lief. Es wurde gejubelt, die Sonne schien, Alex Trimble sang engelsgleich in meinem Kopf und ich musste aufs Klo. Ich lief an winkenden Menschen vorbei und überlegte, ob es wohl okay wäre, an der Tankstelle da vorne kurz zu stoppen. Natürlich nicht, so ein Quatsch, immer diese Aufregung. Und plötzlich waren schon drei Kilometer rum. Ich wurde dauernd überholt, aber die Stimme in meinem Ohr sagte, dass ich so schnell rannte wie selten vorher.

Ich beobachtete die Läufer um mich herum, was sie für Schuhe trugen, ob sie Musik hörten (erstaunlich wenige) und wie sie an mir vorbeizogen und dann wieder zurückfielen. Ich lief und lief und dachte “Das ist ja einfach”, Kilometer sieben war es da schon. Dann ging es nochmal bergauf, sehr lange und sehr gemein, einfach war das falsche Wort gewesen, aber fast vorbei.

Die Kühe standen immernoch an genau der gleichen Stelle wie eine Stunde vorher, genauer gesagt 1 Stunde 5 Minuten und 23 Sekunden. Woah! Eine gute Zeit und vorallem das allerbeste Gefühl der Welt, aufs Ziel zuzulaufen, den Jubel zu hören und die Arme hochzureißen, natürlich, das machen die im Film auch so. Es war mein erster Zieleinlauf und ich war und bin so stolz auf mich, es geschafft zu haben und dann auch noch auf dem 76. Platz. Yay! Den Muskelkater danach nehme ich da gern in Kauf und der Mann versorgt mich mit dem Nötigsten. Zum Glück ist Urlaub und ich kann einfach hier liegen und meine Urkunde angucken.

 

 

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Oh oh

Was habe ich mir nur dabei gedacht?! Ach, ich weiß es wieder, irgendwas mit Motivation und einem Ziel, das man braucht, wenn man schon jeden zweiten frühmorgens Tag durch die Gegend rennt. Jetzt ist der Termin aber schon am Sonntag, in vier Tagen, der Anmeldebeitrag ist gezahlt, die Startnummer abgeholt und zurück geht es jetzt einfach nicht mehr. Ich werde am Sonntag antreten, ab 10:30 Uhr für eine gute Stunde und zehn Kilometer rund um den Tegernsee. Ich hoffe nur, dass ich durchhalte und in der Lage bin, das Alpenpanorama zu genießen (und beim Laufen ein paar Instagrambilder zu knipsen).

 

 

Ich möchte vorab die Gelegenheit nutzen, Danke zu sagen. Meinem Hund, der mit mir trainiert hat und mir gezeigt hat, dass man auch ab und zu mal innehalten sollte am Wegesrand, um ein Häufchen aufzulesen oder mit einem Stock so groß wie ein Baum zu spielen etwa. Ich danke dem besten Mann der Welt, der jedesmal mit seinen schönen blauen Augen rollt, wenn ich loslaufe und stumm ein “Warum?” formt. Aus Liebe tut er das, da bin ich sicher. Ich danke außerdem meiner Sportlehrerin Frau Heinicke, die von Klasse 5 bis 12 nie an meine Sportlichkeit geglaubt hat und recht hatte damit. Aber hey, Wunder geschehen.

Ich werde am Sonntag sehr langsam sein. Und das sage ich nicht wie früher die Streber in der Klasse, auch nicht, weil ich immernoch so unsportlich bin wie damals bei Frau Heinicke, sondern als zweifach im Training Verletzte. Einmal war es ein angerissenes Band am Fuß (wie Schweini) und einmal ein Hexenschuss (wie Omi). Aber zehn Kilometer sind nicht die Welt, wenn ich Glück habe brauche ich weniger als 90 Minuten und danach werde ich mir so heftig auf die Schulter klopfen, dass man es bis an die Ostsee hören kann. Die Playlist zum Laufen ist immernoch diese hier, obwohl ich sicher noch ein bisschen was dazupacken muss merke ich gerade, aber vier Tage hab ich ja noch. Ach, grüßen will ich auch noch jemanden: mein 14-Jähriges Ich! Das wäre sehr stolz auf mich und würde mir einen Vogel zeigen. Typisch!

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