Ich hatte also mein Kleid, die Blumen waren bestellt und das Abendessen auch. Zwei Tage noch, dann ist Hochzeit und alles fertig, verrückt. Ich habe mich gefreut und wie immer: zu früh. Denn erst war da dieser Wasserfleck an der Wand, durch die Tapete genässt als schönes Viereck, leicht müffelnd. Und dann holte ich mein Kleid vor dem letztem Dienst vorm Urlaub noch ganz schnell aus der sogenannten Reinigung ab und wurde mit dem Satz empfangen: “Es gibt da ein Problem mit dem Kleid.”
lieblingslied
Interpol “All the Rage Back Home” + Doku
Foto: Julie Wagenaar
Irgendwann ging das los, dass ich neue Musik nicht mehr so in Massen gut fand. Früher beim Uni-Radio haben wir uns auf alles gestürzt, was reinkam und entdeckten jede Woche mindestens eine tolle Band zwischen dem ganzen Quatsch. (Damals kamen noch CDs rein, auch die Guten, es waren goldene Zeiten.) Mit den coolsten neuen Bands machten wir Interviews aus und bekamen erstaunlich oft auch einen Termin. Und dann fuhren wir von Leipzig nach Berlin, Dresden oder manchmal auch nur bis ins Conne Island und machten, was wir damals für gute Interviews hielten. Die meistens Bands waren nett und antworteten trotzdem etwas Kluges, danke dafür im Nachhinein.
Boy & Bear “Old Town Blues”
Ich hatte ja keine Ahnung, dass Australien auch kuschlig sein kann. Dass da auch jemand Wollpullover trägt und Tee-Musik macht. Ist aber so. Neben dem Instagram-Account des australischen Strick-Labels I Love Mr. Mittens lassen mich vorallem Boy & Bear alle Klischees über Bord werfen und schenken uns allen das erste Herbst-Lieblingslied.
Haerts “Call my name”
Wann kommen die eigentlich mal groß raus? Die 80er sind doch musikalisch grad wieder ganz groß, vor allem wenn sie neu interpretiert so viel besser klingen. Es wundert mich also, dass es sich hier noch nicht um die neuen Lorde/Sky Ferreira/Chvrches handelt!
Broken Bells “Holding on for Life”
Musik muss grad eins können: mich beruhigen. Sie muss gegen meine To-Do-Liste arbeiten, gegen viel zu frühes Aufwachen und dieses hibbelige Rumrennen, das meinen zukünftigen Mann (!) ganz verrückt macht. Nun möchte ich erstens keinen Nervenzusammenbruch und zweitens nicht, dass er es sich noch anders überlegt, deswegen eben die Broken Bells. Und Spaziergänge mit viel Grün.
Nina Persson “Food for the beast”
Lange nichts über Nina gepostet, hm?! Das neue Album ist ja mittlerweile raus und es gibt jetzt auch eine neue Single inklusive Video.