Und so laufen Elliott und ich an einem frühen Samstagmorgen durch die Gartenstadt am nördlichen Rand Dresdens. Es ist so ruhig, dass ich seinen Atem hören kann. Kein Auto, kein Mensch auf der Straße, nur die hübschen Häuschen stehen Spalier für uns. Hier war ich Teenager und meistens bin ich mit dem Fahrrad dahin gefahren, wo mehr los war. Es hat mich immer gestört, ein Stück von Allem weg zu wohnen, es würde mich auch heute stören.

Aber ein kleiner Wochenendbesuch und – dank Elliott – früher Spaziergang wirken Wunder der Entspannung. In den Häusern vermute ich 50er Jahre Möbelstücke, genauso hübsch arrangiert wie die Buchsbäume im Vorgarten und aufgeräumte Menschen, die nur durch ihren breiten Dialekt zeigen, dass sie nicht perfekt sind.

Der Wald ist hier genauso nah wie die Stadt, die Bürgersteige schmal und die Straßen bergig und eng. Postkartenkulisse. Etwa einhundert Jahre ist die Siedlung alt, damals wurde sie für die Arbeiter der “Werkstätten” gebaut. Sie sollten es schön haben zum Feierabend, jeder seinen kleinen Garten, jeder sein Miniaturhäuschen.