Interview mit Daniela Krien

An einem kalten Sommertag im Juli habe ich Daniela Krien auf dem Thomaskirchhof in Leipzig getroffen. In ihrem Cappuccino schwamm ein Herz und wir haben über die Liebe gesprochen.

Die Myself Septemberausgabe gibt es jetzt am Kiosk.

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Happy Birthday, du Schöner!

Eigentlich wollte ich “Happy Birthday, Baby” als Überschrift nehmen, aber 1. hätte das nur in die Irre geführt und 2. wird er heute zehn (10!), da muss ich ihn wahrscheinlich jetzt auch wie einen Erwachsenen behandeln. Eine Dekade sind wir zusammen, wir nennen ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit (vor allem gegenüber anderen Eltern) “unseren Erstgeborenen” und verdrängen den Fakt, dass er jetzt schon eine Weile Senior ist. Tatsächlich benimmt er sich oft immer noch wie ein junger, aufgeregter Hund, liebt immer noch fast Jede und Jeden und springt in jedes Wasser, das sich bietet. (oben: die Ostsee) Allerdings: Wir müssen aufpassen, die Wirbelsäule versteift sich seit ein paar Jahren langsam, es drückt auf die Nerven und wenn er es zu wild treibt, kann er danach tagelang nicht gut laufen. Aber insgesamt geht’s ihm gut – “muss ja” würde er wahrscheinlich sagen. Er kriegt regelmäßig Schmerzmittel, Aufbaupräparate und was wir ihm als Helikoptereltern sonst noch Gutes tun können. Heute wäre das zum Beispiel ein großer Mozzarella, wie zu jedem Geburtstag.

Auf dich, Elliott, du schönster und liebster (und verfressenster) Hund der Welt! Auf dass du steinalt wirst und so wahnsinnig welpenniedlich bleibst!

(Und wenn mich noch EINE/R fragt, “wie alt Labradore eigentlich so werden”, werfe ich mit Kackebeuteln!)

 

Mehr:

10 Dinge über Elliott

How to Dog

Podcast: Wie schaffe ich mir einen Hund an

 

 

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Fragen an… die Friends Reunion

Ich habe mich vorgefreut und nochmal vorgefreut, dann den xten Streamingdienst abonniert (für 1 Monat, ich werd’s überleben) und mich dann wie so ein Klischee mit nem Pappbecher Schokoeis (low fat) davor gehockt. Ich habe gelacht, geweint und mich auch sehr viel gewundert. Hierüber zum Beispiel:

Haben die wirklich alle Sachen vom Set aufgehoben?

Und es dann falsch wieder aufgebaut? #balken

Ihr habt auch alle nach zwei Minuten geweint, oder?

Und dann laut gelacht? Mehrmals?

An wie vielen Tagen wurde das gedreht? (ich habe drei Outfits gezählt)

Apropos: War der Dresscode “90er”?

Oder Dresscode: Ich hab gar nicht SOOOO viel Geld?

Wär’s nicht auch ohne James Cordon gegangen?

Und wo war Paul Rudd?

Warum sehen die Frauen alle so gut aus und die Männer so… nicht?

Haben sie sich wirklich 17 Jahre nicht gesehen?

Warum?! (Okay, hab grad n Interview mit Lisa Kudrow gesehen, ihr letztes Treffen ist 5 Jahre her.)

Phoebe ist immer noch die Coolste, oder?

17 Jahre… Bin ich wirklich so alt, dass wir uns damals noch zum FERNSEHEN verabredet haben? (Dienstag Abend bei Suse, erst Friends, dann S&TC)

Was ist mit Matthew Perrys Zähnen? (Ah, Google sagt “emergency dental work”)

Oh mein Gott, Rachel und Ross waren RICHTIG verknallt?

Heißt das, David Schwimmer und Jennifer Aniston kommen nochmal zusammen? (immerhin sind beide Single)

Bei der letzten Folge – 2004 – haben sie tatsächlich noch auf richtigen Filmrollen gedreht? (aber gut, wir haben ja auch noch auf richtigen Fernsehern geschaut)

Ich hab was mit David Beckham gemein?

Wie hoch war die Gage?

Okay, wer hat drei und wer vier Millionen Dollar gekriegt?

Warum haben die Rembrandt’s nicht gespielt?

Warum waren sie bei S&TC nicht so klug, eben KEINE neue Story zu drehen?

Bonus: Wo finde ich die Friends-Schrift? (hier: Friends Font Generator)

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Gender doch!

Neulich zum Frauentag wurde ich nach meiner Meinung zum Thema gendern befragt. In knackigen anderthalb Minuten sollte ich erzählen, wie ich das als Moderatorin und Journalistin so handhabe, OB ich es überhaupt mache und wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht. Ein ganz willkommener Anlass, mal meine Gedanken zu sortieren, bisher habe ich mich da ja eher so Trail&Error-mäßig durchprobiert.

Die große Überraschung zu erst: In den vergangen 39 Jahren habe ich so einiges gelernt, vieles aber auch falsch, was ich erst knacken und dann neu lernen muss. Schönes Beispiel: Ich hab mal ein altes iPhone über Ebay Kleinanzeigen verkauft und die Frau, die es abholte hatte einen Lufthansa-Schlüsselanhänger und war wunderschön. Mein erster Impuls: Ah, eine Stewardess! Als das Telefon übergeben war, hab ich sie gegoogelt (wie man das halt so macht) und schau’ an: Sie war Pilotin! Hätte ich mich aufgeregt, wenn das meinem Mann passiert wäre! Über mich selbst habe ich mich nicht weniger geärgert und das dann zum Anlass genommen, mal genauer diese tief sitzenden Muster zu entdecken, zu prüfen und einige davon in die Tonne zu drücken.

Das gendern fand ich am Anfang total übertrieben, umständlich und unnötig. Mich persönlich hatte das immerhin nie gestört. (Heute weiß ich, dass allein dieser Umstand meistens kein zuverlässiger Indikator ist.) Als damals diese Frau geklagt hatte, weil ihre Sparkasse sie mit “Kunde” statt “Kundin” angesprochen hat, hab ich noch den Kopf geschüttelt und mir gedacht, die hat ja Probleme, ist doch klar, dass sie auch gemeint ist, sonst würde sie ja keine Post bekommen.. pah!
Aber es ist eben doch ein Unterschied. Ich arbeite mit Worten, ich merke das: Wenn ich von “Pilotinnen” rede, ploppen in den Köpfen (und Radio ist Kopfkino, heißt es immer so schön) ganz andere Bilder auf als bei “Piloten”. Dazu gibt es mehrere Studien, das kann kaum einer abstreiten und das reicht mir als Argument dann auch schon. Weil Frauen natürlich auch Pilotinnen wurden, als noch nicht gegendert wurde, aber die Norm immer die männliche war. (Und wenn mir jetzt jemand mit der englischen Schreibweise kommt, ja, da sind alle gleich – da gibt es aber keine Artikel. Alles ist “the”, nichts “der, die das”.)

Vom Merken bis zum Umsetzen on air hat es dann noch eine Weile gedauert. Anfangen habe ich mit beiden Formen – “Piloten und Pilotinnen” oder besser noch “Pilotinnen und Piloten” – das mache ich bis heute, auch wenn es im Radio recht unelegant klingt, sobald man mehrere Dinge aufzählt. Der Aufwand, da drumrum zu kommen ist am Anfang recht hoch und es fällt auf, mir und den Hörer*innen, weil es nicht ganz so flüssig und stattdessen ungewohnt klingt, heute noch. Neutrale Formen (Studierende) schaffe ich mir so nach und nach drauf, finde sie meistens aber auch recht künstlich. Am liebsten ist mir das Gendersternchen geworden, auch weil ich es bei Kollegen höre und gar nicht fremd finde. Allerdings: Wenn ich es spreche, dann ist Hörermailmäßig ordentlich was los in der Redaktion! Und da es mittlerweile redaktionsinterne Regelungen gibt, muss ich aufpassen, dass ich nicht auch von den Chefs eins auf die Mütze bekomme. Wir werden da angehalten, es so unauffällig wie möglich umzusetzen, aber ich frage mich auch, warum man so einen Wandel nicht auch merken darf?
Ich wurschtel mich also so durch, schaue, in welchem Satz was besser passt und womit ich so wenige Leute wie möglich ausschließe. Ich finde, es lohnt sich und schaue mir meckernde Hörer*innen-Mails sowieso nur an, wenn sie irgendwas Konstruktives beizutragen haben.

Meine letztendliche Motivation hat aber gar nichts mit meinem Job zu tun. Wie wichtig es ist, nicht nur alle mit zu MEINEN, sondern das auch auszusprechen, merke ich in Gesprächen mit meiner Tochter. Wenn ich ihr sage: “Wir gehen heute zum Arzt”, dann korrigiert sie mich: “Mama, das ist doch ne Ärztin!”. Da sie mit ihren 5 Jahren noch keine Ahnung von den Debatten ums Gendern hat, ist sie für mich vorerst der Maßstab, wie man es ganz natürlich handhaben sollte.

 

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Links fürs Leben

Na, schon das ganze Internet durch gelesen? Alles gesehen, alles gehört? Ich hätte da vielleicht noch ein paar Texte, Podcasts, Lieder, Serien… im Prinzip alles, was ich in den letzten Tagen so konsumiert und gemocht habe. Viel Spaß beim Durchklicken!

Sehr gelacht habe ich über diesen Text in der Süddeutschen letztes Wochenende: Der Untergang Es geht um die Maredo-Pleite und was überhaupt je die Fasziniation daran war.

“Da Journalisten allein in der Demokratie ungehindert arbeiten können, kann es so etwas wie Neutralität gegenüber ihren Feinden nicht geben.” Dieser Satz ist von Markus Decker – Hauptstadtkorrespondent des RND. Er berichtet seit 20 Jahren aus dem politischen Berlin und zieht zum Jubiläum ein Zwischenfazit:
Politischer Korrespondent in Berlin: Einfach mal in Ruhe zuhören

Impfneid? Ist das schon ein Wort? Wird es sicher in den kommenden Monaten… I Feel Like I Got in Through a Side Door’ Five people who lucked into a COVID vaccine dose talk about their complicated feelings.

Ja, mir hängt Covid auch zum hals raus… allerdings: Es ist schon faszinierend, dieses Virus. Hier berichtet eine Bier-Testerin, wie sich eigentlich dieser Geschmacksverlust anfühlt: ‘Pleasure ripped out’: the people suffering long-term loss of taste after Covid

Soul gesehen? Ich fand ihn niedlich (nicht für Kinder, meins war nach fünf Minuten nicht mehr interessiert), hab mich allerdings gefragt, was mit “Soul” hier jetzt genau gemeint ist. Soul im Sinn von Musik, Kultur, Schwarz sein? Komischerweise nicht, schreibt Namwali Serpell, im New Yorker – und listet noch ein paar Dinge auf, die sie problematisch findet: Pixar’s Troubled “Soul”

Die Klaviermusik in “Soul” kommt übrigens vom großartigen Jon Batiste – und der hat jetzt einen Song draußen: “I Need You” – noch so eine Hymne für den Januar, die wir alle gut gebrauchen können.

Und noch ein ganzes Album für die Zuhause-Gemütlichkeit: “Home” von Rhye ist perfekt zum In-der-Badewanne-liegen, arbeiten oder zum Fenster rausstarren. Richtig gut!

Was ein Weltraumspaziergang mit Wohnung aufräumen zu tun hat – Marina Koren hat sich sieben Stunden Spacewalks angeschaut und ein paar interessante Sachen beobachtet: The Exquisite Boredom of Spacewalking

Wie lustig ist eigentlich Fran Lebowitz?! Alles, was sie über New York erzählt – und womit auch Nicht New YorkerInnen was anfangen und vor allem drüber lachen können, gibt’s in Pretend It’s a City auf Netflix. Warum hatte sie eigentlich nie ne Sitcom?!

Und jetzt: Chips essen. Und dazu diese sehr schmackhafte Abhandlung über CHIPS lesen: I Recommend Eating Chips

Schönes Wochenende!

Eine gute Idee von einer Freundin: Wir können jetzt nen Kaffee zusammen trinken, wenn Ihr mögt…

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Energie für 2021

Zu Beginn des vergangenen Jahres habe ich mir ein neues Notizbuch gekauft, statt eine Terminplaners, weil ich die mittlerweile wirklich alle digital speichere (ich bin nichts mehr ohne Erinnerungsfunktion), und mit dem Plan, da alle kleinen Dinge reinzuschreiben, die mir so unterkommen. Dann habe ich eine Liste mit Zielen für 2020 geschrieben und mir diesmal Mühe gegeben, so konkret wie möglich zu sein und mir nicht zum hundertsten Mal “geduldiger sein” vorzunehmen. Ein paar Notizen kamen noch dazu und dann, so ab Februar, blieb das Notizbuch dann liegen und im Laufe dieses verrückten Jahres hatte ich meistens nicht den Mut, mir die Ziele nochmal anzuschauen bzw. mich schriftlich mit irgendwas auseinander zu setzen. Nicht nur der Blog ist verwaist, ich habe – abgesehen von SMS, Instagram-Captions und lustigen Nina-Sätzen in ihre Tagebuch – so gut wie nichts Privates aufgeschrieben in diesen vergangenen Monaten. Das ist recht unnormal für mich, die ich gerne mal Tagebücher anfange und dann wieder weglege, aber nie für Monate. Und es ist auch absurd, wenn man bedenkt, wie ungewöhnlich und erwähnenswert doch einiges im Jahr 2020 war. Und im Nachhinein hat es mir und meiner Ordnungsliebe im Kopf auch wahnsinnig gefehlt.

Ich hatte deswegen neben dem dringenden Bedürfnis auch etwas Angst, das Notizbuch wieder vorzuholen. Was stand denn da von vor einem Jahr drin? Sicher was Peinliches, ist immer mein erster Impuls. Sicherheitshalber hab ich die Notizen noch nicht durchgelesen, nur die Liste “To Do 2020” und von den 13 Punkten konnte ich 8 abhaken. “Blut spenden” zum Beispiel, auch wenn das eine Mal im März jetzt keine unbedingt glorreiche Bilanz ist. Auch “Gartenhaus bauen” bin ich da schon wesentlich stolzer, auch “12 Bücher lesen” hab ich geschafft und “Brot selber backen” (wohlgemerkt ein pre-Shutdown-Vorhaben!), das jetzt nicht unbedingt wiederholt werden muss. Da steht dann aber auch “Klavier lernen”, die Voraussetzung habe ich immerhin noch am Ende des Jahres geschaffen, indem ich Nina und mir zu Weihnachten ein Instrument geschenkt habe und “täglich Sport” war ja irgendwie von vorne herein zum Scheitern verurteilt, Spazieren gehen und Gartenarbeit zählen nicht. Ich nehme einige Ziele einfach mit ins neue Jahr und bin jetzt doch sehr froh, die Liste nochmal gecheckt zu haben. Ein paar neue Sachen stehen jetzt unter der Überschrift “To Do 2021”, alle relativ niedrigschwellig, die Energie muss sich erst sammeln und wie dieses Jahr so laufen wird, weiß auch ich kaum. Aber “mehr schreiben” ist dabei, ich glaube, den Gefallen muss ich mir unbedingt selbst tun.

Ach, und apropos Energie – von dieser hier würde ich mir gerne was mitnehmen. Meine erste Hymne in diesem Jahr – von einer Frau, die wir als Marina & the Diamonds kennen, jetzt heißt sie nur noch Marina und jeder neue Song von ihr ist besser als der davor. Und jetzt alle zusammen: “I don’t wanna live in a man’s world anymore”!

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