Zu Beginn des vergangenen Jahres habe ich mir ein neues Notizbuch gekauft, statt eine Terminplaners, weil ich die mittlerweile wirklich alle digital speichere (ich bin nichts mehr ohne Erinnerungsfunktion), und mit dem Plan, da alle kleinen Dinge reinzuschreiben, die mir so unterkommen. Dann habe ich eine Liste mit Zielen für 2020 geschrieben und mir diesmal Mühe gegeben, so konkret wie möglich zu sein und mir nicht zum hundertsten Mal “geduldiger sein” vorzunehmen. Ein paar Notizen kamen noch dazu und dann, so ab Februar, blieb das Notizbuch dann liegen und im Laufe dieses verrückten Jahres hatte ich meistens nicht den Mut, mir die Ziele nochmal anzuschauen bzw. mich schriftlich mit irgendwas auseinander zu setzen. Nicht nur der Blog ist verwaist, ich habe – abgesehen von SMS, Instagram-Captions und lustigen Nina-Sätzen in ihre Tagebuch – so gut wie nichts Privates aufgeschrieben in diesen vergangenen Monaten. Das ist recht unnormal für mich, die ich gerne mal Tagebücher anfange und dann wieder weglege, aber nie für Monate. Und es ist auch absurd, wenn man bedenkt, wie ungewöhnlich und erwähnenswert doch einiges im Jahr 2020 war. Und im Nachhinein hat es mir und meiner Ordnungsliebe im Kopf auch wahnsinnig gefehlt.

Ich hatte deswegen neben dem dringenden Bedürfnis auch etwas Angst, das Notizbuch wieder vorzuholen. Was stand denn da von vor einem Jahr drin? Sicher was Peinliches, ist immer mein erster Impuls. Sicherheitshalber hab ich die Notizen noch nicht durchgelesen, nur die Liste “To Do 2020” und von den 13 Punkten konnte ich 8 abhaken. “Blut spenden” zum Beispiel, auch wenn das eine Mal im März jetzt keine unbedingt glorreiche Bilanz ist. Auch “Gartenhaus bauen” bin ich da schon wesentlich stolzer, auch “12 Bücher lesen” hab ich geschafft und “Brot selber backen” (wohlgemerkt ein pre-Shutdown-Vorhaben!), das jetzt nicht unbedingt wiederholt werden muss. Da steht dann aber auch “Klavier lernen”, die Voraussetzung habe ich immerhin noch am Ende des Jahres geschaffen, indem ich Nina und mir zu Weihnachten ein Instrument geschenkt habe und “täglich Sport” war ja irgendwie von vorne herein zum Scheitern verurteilt, Spazieren gehen und Gartenarbeit zählen nicht. Ich nehme einige Ziele einfach mit ins neue Jahr und bin jetzt doch sehr froh, die Liste nochmal gecheckt zu haben. Ein paar neue Sachen stehen jetzt unter der Überschrift “To Do 2021”, alle relativ niedrigschwellig, die Energie muss sich erst sammeln und wie dieses Jahr so laufen wird, weiß auch ich kaum. Aber “mehr schreiben” ist dabei, ich glaube, den Gefallen muss ich mir unbedingt selbst tun.

Ach, und apropos Energie – von dieser hier würde ich mir gerne was mitnehmen. Meine erste Hymne in diesem Jahr – von einer Frau, die wir als Marina & the Diamonds kennen, jetzt heißt sie nur noch Marina und jeder neue Song von ihr ist besser als der davor. Und jetzt alle zusammen: “I don’t wanna live in a man’s world anymore”!

Comments

comments

// Comments Off on Energie für 2021