Und zack, haben wir unseren eigenen Schrebergarten und sind damit offiziell richtige Leipziger. Die Sache mit dem Haus und dem Baum ist nun also erledigt, was noch ansteht: alles. Uff.

Vor etwa einem Jahr war ich zu Besuch bei meiner Freundin Viola und da saßen wir dann in ihrem kleinen Schrebergarten auf der Hollywoodschaukel, die Kinder spielten, Nina schob eine kleine Schubkarre durch die Gegend und ich musste aufstehen und die Erdbeeren gießen. Und beim Wasser holen, jaja, richtig oldschool mit Gießkanne an einer sehr alten Pumpe, auf jeden Fall beim Wasser holen, da sah ich es. Ein kleines Gartenhäuschen aus Holz, in komischen Farben angemalt und ganz offensichtlich verlassen, genau wie der Garten drumherum, der eher eine Wiese voller Unkraut ist. Ja, um den kümmert sich irgendwie keiner, sagt Viola, und sofort, noch mitten in den Vorbereitungen für den großen Umzug, verliebte ich mich in diese Bruchbude.

Laube und Garten sind auch ein Jahr später noch verfallen, ich hänge mittlerweile regelmäßig in Violas Garten rum, gieße die Erdbeeren und binde die Tomaten fest, treffe alte Freunde und schaue Nina beim Spielen mit ihren vielen neuen Freunden zu. Und immer schaue ich rüber und freue mich ein bisschen, dass sich noch niemand in “meinen” Garten verliebt hat, dass er da immer noch so verwahrlost auf mich wartet, bis nächstes Jahr vielleicht, weil wir ja gerade erst hergezogen und uns eingerichtet haben.

Und dann war auf einmal der Rasen gemäht, es fiel mir sofort auf und ich ging schnurstracks zum Schrebergartenvorstand und fragte nach. Das musste sein, sagten sie, der Garten kam gerade zurück, der Pächter konnte sich nicht mehr kümmern und ob ich Interesse hätte. Oh! Dazu muss man sagen, dass die Gebühren für einen Schrebergarten in Leipzig seeeehr überschaubar sind, aber trotzdem das Angebot eher begrenzt ist. Alle wollen einen Garten, vor allem einen so gut gelegenen. Vielleicht keinen so verfallenen, aber hey, Potential und so. Ich sagte also, ja, unbedingt, wir wollen den, ich bin schon seit Monaten verliebt und sie schauten mich ein bisschen komisch an und heute haben wir die Schlüssel bekommen.

Ich kann mein Glück kaum fassen, Nina nascht schon Himbeeren und Alex hat noch Bedenken wegen der Bruchbude historischen Laube. Kriegen wir aber alles hin und nächstes Jahr ernten wir Tomaten. Als erstes muss ich die Tage mal die Lage checken, noch mehr Fotos machen und sie dann meinen Haus- und Gartenexperten zeigen. Und nachdem wir heute schon mit dem ersten Kuchenpicknick gefeiert haben, folgt morgen die feierliche Anbringung der Schaukel an einem wirklich perfekten Apfelbaum-Schaukelast. Und Elliott kommt morgen mit, der fehlte heute, wird aber seine große Freude an seinem eigenen Garten haben, so wie wir alle.

 

Hier noch mehr Bilder von heute, “vorher” zusagen, und “ganz vorher” von der Vorfreude, die schon seit Tagen anhält, mich DDR-Gartenbücher (das Beste, sagt Mama) bestellen und feierlichen Zitronenkuchen (Backmischung) anrühren lässt: 


Schauen Sie sich dieses Haus an! Ist es nicht zum Verlieben?!


Ach ja, wenn jemand in Leipzig eine Yucca-Palme braucht, wir hätten zehn Stück abzugeben. (Die Stacheln sind nicht Hunde- und Kinderfreundlich und der Look so Wüstenlandschaft, mir schwebt ja eher Bullerbü vor)

 

Nun ja, ich hoffe, dass auf diese Vorher- auch ein paar süße Nachher-Bilder folgen! Wo ist mein Spaten??

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