Jetzt mal ehrlich: Wir schauen hier ab und zu fernsehen. Mal mehr, mal weniger, ich nenne keine Zahlen, es ist auch egal, denn ich bin große Anhängerin des “Jeder, wie er mag”-Erziehungsstils. Falls sich aber jemand für meinen interessiert, hier sind meine wichtigsten Regeln (vor allem für mich selbst) und dann auch gleich noch fünf feine Empfehlungen für die kleine, feine Unterhaltung. 

Okay, das wird etwas ausufernder heute. Zu erst meine Regeln, die ich nicht ganz bewusst vorher aufgestellt habe, sie haben sich eher ergeben und scheinen mir logisch:

  • ich schaue mit: Ich parke Nina nicht vor dem Fernseher, ich gönne uns nur eine kleine Sofarunde. Sie auf meinem Schoß oder auf dem Schaukelpferd (von da aus schaut es sich besonders gut) oder ich am Computer was erledigend, mindestens in Hörweite.
  • wir reden drüber: So kriege ich immer mit, was passiert, lache mit ihr drüber, gebe meinen Senf dazu und weiß später, wovon sie spricht, wenn sie sich drauf bezieht. Und ich weiß, ob das alles passt, was sie da sieht.
  • NIEMALS Youtube: Spätestens nach diesem Text (Achtung lang, achtung verstörend) war mir klar, dass alles was kostenlos ist, keine Qualitätsstandards erfüllt. Und ja auch nicht erfüllen muss. Mir egal, dass sie bei Youtube nicht hinterherkommen mit dem Löschen von verstörenden (und schlimmeren) Inhalten, ich setze mein Kind da sicher keine Sekunde mehr davor, auch nicht mit mir daneben.
  • wir schauen Netflix/Amazon/Kika: Wenn noch jemand ein Argument für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bräuchte, der Kinderkanal wäre ein gutes. Da läuft je nach Tageszeit altersgemäß Passendes (siehe unten) und selbst wenn wir mal aus Versehen zur falschen Zeit einschalten, kriegt sie davon keinen Schreck. Was ich sagen will: Hier kommt wirklich gutes Zeug, ab und zu sogar pädagogisch gar nicht wertvoll! Dazu hat Netflix die lustigsten Serien, vor allem englischsprachige, im Programm, kostet 10 Euro im Monat und wenn das zu viel Geld ist – Kika.
  • Sprache: englisch: Außer beim Kika laufen die englischsprachigen Serien (und seien wir mal ehrlich, die besten Serien kommen aus Großbritannien/USA) in der Originalversion. Das Kind gehört schon von Anfang an versnobbt, haha, aber so rede ich mir Peppa Pig halt auch ein bisschen schön. Es funktioniert auch tatsächlich, Nina überrascht uns immer mal wieder mit Ausrufen wie “Delicious!” und zählt auf englisch bis zehn. (Angeber-Mama aus)

Ich versuche halt insgesamt, die olle Kiste nicht allzu sehr zu verteufeln und so eine gewisse Gier sich gar nicht erst entwickeln zu lassen. Der Plan geht auch öfters aus. Nach ein paar MInuten fängt sie an zu spielen, ich schalte aus und gut ist. Manchmal ist auch nicht gut, dann lässt sie sich aber immer noch ganz gut ablenken mit diversen Spielzeugen. Ich will nicht, dass Fernsehen Belohnung oder Trost oder irgendeine emotionale Krücke ist, ich will einfach, dass es dazu gehört, ohne große Wertung.

Und es gibt ja wirklich sooooo coole Shows, die wir, ja ich meine wirklich wir, schauen können. Die richtig guten Kinderserien zeichnen sich nämlich dadurch aus, dass auch die Eltern zwischen den Zeilen was zum lachen haben. Hier unsere Top 5 – ohne Peppa Pig, der Dauerbrenner bei Vielen, die ich kenne.

Fünf tolle Shows für Kleinkinder

  1. Puffin Rock, Netflix: Oona und ihr kleiner Bruder sind Papageitaucher und erleben am Strand die wildesten Abenteuer. Die Serie kommt aus Irland und wird erzählt von Chris O’Dowd und ich liiiiiebe Dialekt, Witz und Illustration so sehr, dass ich Nina bei der Auswahl immer sanft beeinflusse. Sie mag’s auch, jaja.
  2. Sesamstraße/Kikaninchen, KiKa: Jeden Morgen läuft ein Programm extra für kleine Kinder beim KiKa und da drin taucht das etwas nervige Kikaninchen mit seinen noch nervigeren Freunden auf, aber immer nur kurz, dann kommt wieder sowas Großartiges wie eine abgespecke Version der Sesamstraße mit Elmo und Anke Engelke und Kühen, die englisch sprechen und einem Karottenhaus. Danke Jim Henson!
  3. Ben & Holly’s Little Kingdom, Amazon Prime: Von den Machern von Peppa Pig eine etwas aufgefeiltere Animation mit verrückten Charakteren und sehr guten zwischen-den-Zeilen-Witzchen. Dazu dieser exzellente britische Akzent! Ich hoffe, dass er auch etwas auf mich abfärbt.
  4. Mickey Mouse Clubhouse, iTunes: Als Ostkind bin ich heute noch SEHR verrückt nach Mickey Mouse, wahrscheinlich weil sie mein erster Kontakt mit der glitzer-funkelnden Unterhaltungswelt war. Ich habe die lustigen Taschenbücher geliebt, leidenschaftlich gern Mickey Mouse-Club geschaut und einen Tag meiner Flitterwochen verbrachte ich in Anaheim im Happiest Place on Earth! Und wie es sich gehört, habe ich diese Liebe weitergegeben (siehe Geburtstagskuchen). Auf jeden Fall gibt es diese Show mit Mickey, Donald, Goofy und allen meinen Freunden, immer mit viel Lernerei und Bewegung, also eine ausgezeichnete Wahl, wenn man schnell zu schlechtem Gewissen neigt. (Eine Staffel kostet 15 Euro, aber wie alle mit Kindern wissen: das schaut man MEHRmals.)
  5. Kazoops!, Netflix: Nochmal britische Akzente und dazu viel britische Exzentrik, love it! Es geht um Monty und sein Hausschwein, die ein schon recht cooles Leben führen und sich trotzdem in jeder Folge in noch coolere Welten träumen. Und: Hier repariert Mama das Auto, damit haben sie mich!

                Bonus:  “Messy goes to Okido”, Amazon Prime & “Mouk”, Netflix

Also, ich plädiere für die Entteufelung des Fernsehens (next up: Internet!), aber bitte mit etwas Nachdenken und Selektion. Und ich bin dafür, pro Monat ruhig auch mal das Äquivalent zweier Kaffee zum Mitnehmen auszugeben, damit die Kinder nicht irgendeine Scheisse gucken. Da, ich hab’s gesagt, ich bin halt auch nicht besser als die anderen Besserwissermütter.

 

Das ist übrigens nicht unser Fernseher, aber meine Traumversion, der Serif von Samsung <3

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