Nach jahrelangen Versuchen, meinen alten Scheiss irgendwie noch gewinnbringend loszuwerden, habe ich in den letzten Wochen die perfekte Strategie entwickelt. Und natürlich teile ich gerne:Im Rahmen des Frühjahrsputzes miste ich die Schränke aus. Und merke, dass da gar nicht mehr so viel Kram drin ist, dieses Minimalismusding funktioniert schon in Ansätzen. Was aber immer anfällt, sind Klamotten! Jacken, die nicht mehr zum Stil passen, Schuhe, für die man viel Geld ausgegeben hat und vorallem: Kindersachen, bergeweise, in verschiedenen Größen und Zuständen. Die große Frage war aber, wie und wo ich die Sachen jetzt noch gut verkaufen kann, ohne zu viel Aufwand und mit gutem Ergebnis. Ich habe ein bisschen rumprobiert, zu viel Zeit an den falschen Stellen verplempert, und habe nun einen vorübergehenden Masterplan entwickelt.
1. Teurere Sachen ins Netz!
Ich bin seit Jahren bei Kleiderkreisel und ich halte es nicht mehr aus. Dieses Rumhandeln und Leute, die eine Lederjacke gegen ein T-Shirt tauschen wollen,… es regt mich auf uns raubt mir einfach zu viel Zeit. Deswegen verkaufe ich jetzt alle guten Sachen bei Ebay Kleinanzeigen. Ich hatte erwartet, dass der Ton dort rauer und das Geschacher noch krasser sein würde, aber nein, alle nett und zuverlässig und es geht alles so schnell und unkompliziert, vom Einstellen bis zum Verschicken. Es reichen zwei, drei Fotos, ein bisschen Text und der Preis, es gibt keine Bewertungen, was okay ist und auch keine Gebühren. Gezahlt wird per Überweisung, Paypal oder bei der Übergabe. Ich liebe es und bin hier schon wirklich viel mit dem Gefühl los geworden, dass es wem anders noch große Freude macht. Grober Richtwert: Sachen ab 10 Euro lohnen den Aufwand.
2. Der billigere Kram aufn Flohmarkt!
Alles unter 10 Euro verkaufe ich ein- bis zweimal im Jahr auf dem Flohmarkt, letztens einer unseres Kindergartens. Zara, H&M und solche Klamotten, die noch gut sind, biete ich für 5 bis 1 Euro an, ich gebe großzügig Rabatt, Hauptsache weg damit! Der Aufwand ist beim flohmarkten nicht klein, deswegen mache ich es nur, wenn ich mindestens drei Tüten mit Zeug zuhause rumstehen habe. Präsentation ist hier alles: Ich nehme immer eine Tischdecke, Bügel und Preisschilder mit und auch die Sachen, die bei eBay noch nicht weggegangen sind, man weiß ja nie. Anders als beim Netzverkauf steht man sich hier zwar die Beine in den Bauch, aber es macht irre Spaß, zu erzählen, wo man dieses oder jenes Teil gekauft hat oder wie niedlich Nina in ihrem Nirvana-Shirt aussah! (Achtung: Beim Babysachen verkaufen wird man schnell sentimental und mag alles wieder einpacken und für immer aufheben.)
3. Der Rest kommt in die Kleiderspende.
Der Container steht direkt in der Nebenstraße und der Diakonie-Laden nimmt an bestimmten Tagen auch Spenden an. Ich bringe alles hin, das noch tragbar ist und 1. und 2. heil überstanden hab. Nicht nur wegen des guten Gefühls, nicht nur geldgeil zu sein und doch noch was gespendet zu haben, sondern auch, damit zuhause nicht immernoch Zeug rumsteht. Weil die Zeit “bis zum nächsten Flohmarkt!” sich dann doch immer ganz schön zieht.