Über 2016 ist doch jetzt eigentlich alles gesagt, oder? Das schrecklichste Jahr seit es Jahre gibt und der Weltuntergang ist nah. Wie bei allen Trends mache ich da einfach nicht mit. Nicht, weil 2016 keine wirklich schrecklichen Dinge passiert sind, denn das sind sie, sondern weil ich der Meinung bin, dass dieses auf 2016 schimpfen viel zu passiv und ohnmächtig klingt. Ich wünsche mir für 2017, dass wir alle aufstehen und demonstrieren, volontieren und viel öfter den Mund aufmachen, wenn etwas nicht passt. Ich wünsche mir, dass wir besser aufeinander achtgeben und uns darauf verständigen, dass es Schwarz-Weiß nicht gibt und man über die Grautöne ausgezeichnet diskutieren kann, sich aber auch nicht gleich bei Facebook entfreunden muss. Generell weniger bei Facebook rumzuhängen gehört auf jeden Fall zu meinen Vorhaben für 2017, weniger Zeitung lesen oder Nachrichten schauen nicht. Aber ich werde in meiner bescheidenen Funktion als Radiomoderatorin mein Bestes tun, die Hysterie fernzuhalten und Fakten vor Emotionen zu stellen.

Nun, aber noch mal zurück zu 2016, dem alten Schlawiner. Für mich ganz persönlich war es eins der besten Jahre von allen. Ich hatte den Großteil davon Elternzeit und habe meiner Tochter beim ersten Jahr wachsen zu geschaut, die größte Freude von allen, vor allem wenn man dabei im Englischen Garten sitzen und Eis essen kann. Ich bin so viel spaziert wie nie zuvor und das heißt was, denn ich bin Hundebesitzerin. Es war also auch ein gesundes Frische-Luft-Jahr. Dieses Im-Moment-Leben kriege ich besser hin als jemals zuvor, auch das ist dem Kind zuzuschreiben. Ich habe erstaunlich wenig Geld ausgegeben und mich als Mama die meiste Zeit unglaublich wohl gefühlt. Und ich brauche auch nicht lange drum herum schreiben – dieses Jahr stand ganz im Zeichen des Babys, jetzt Kleinkindes, und es war wunderschön. Ja, gegen Ende habe ich mir gewünscht, wieder was zu Arbeiten und es dann auch genau so gemacht. 2016 war trotzdem wie Urlaub und wenn ich jetzt auf meinem Bürostuhl sitze, kommt es mir vor, als wäre DAS Urlaub, so entspannend ist es. Ha, Dinge ändern sich und wenn ich an mir etwas Neues feststellen müsste, dann dass ich selbstbewusster und ruhiger geworden bin. Sollen sie doch denken und sagen und meinen, ich kümmere mich um das, was mir wichtig ist und versuche nicht mehr, alles und vor allem mich zu erklären. Ich gebe keine Erziehungstipps, weiß gar nicht, ob es sowas überhaupt gibt und ich lenke mein Leben noch mehr in die Richtung, in der wir alle am meisten davon haben, weniger Stress, weniger Müssen, mehr auf der Wiese sitzen und Zeit, Zeit, Zeit, unter anderem für Mittagsschlaf.

2016 war ein gutes Jahr, eins fürs Fotoalbum und das erinnert mich jetzt wieder daran, dass ich das noch dringend fertig kleben muss. Mache ich 2017, ganz bestimmt! Prost Neujahr!

 

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