Advent | Julie Fahrenheit

Ich bin weder getauft noch konfirmiert, ich glaube an keinen Gott, aber der Advent ist mir heilig. Keine Lebkuchen vorm ersten Sonntag und jeden Tag nur ein Türchen am Kalender, Lichterketten überall und grüne Zweige und ein große, rote Amaryllis in der Vase. 

Advent | Julie Fahrenheit
Und ein Adventskranz mit vier Kerzen, für jeden Sonntag eine auf dem Weg zum großen Finale, Heilig Abend und den Feiertagen. Es ist lächerlich, wie streng und gerne ich den Advent feiere und manchmal gehen wir dann tatsächlich Heilig Abend in die Kirche, als Touristen quasi und singen die Lieder mit Inbrunst und sind andächtig bei der Predigt. In der Dresdner Frauenkirche machen sie das wirklich gut und wir sitzen sowieso zwischen lauter Touristen und fallen nicht weiter auf. Als Highlight singt dann ganz oben in der Kuppel ein Engel und meine Mutter nimmt meine Hand und es ist Weihnachten. Und bis dahin Advent, in dem ich ein paar Geschenke besorge und viele Kekse esse und meiner Tochter dabei zusehe wie sie sich freut. Es macht mich so glücklich, dass mir gerade eben eine Träne die Wange runterläuft und ich entschuldige mich hiermit bei Gott oder der Kirche oder beiden. Ab dem 27. seid ihr mich wieder los!

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