… hat mir meine Freundin Anna letztens per WhatsApp geschrieben. Ich war gerade mittendrin in der Hormonumstellung – Heulattacken, kein Bock auf irgendwas, kein Appetit, alles Mist. Anna hatte natürlich recht, das musste so sein und ich da durch, aber Scheisse hat es sich trotzdem angefühlt.
Zum Glück hielt dieser Zustand in seiner vollen Mistigkeit nur zwei Tage an, jetzt bin ich emotional zwar immer noch leicht zu beeindrucken, aber generell wieder im meinem Happy-Stadium angekommen. Das Ding ist nämlich: Ich will happy sein, unbedingt und so oft es geht. Ich glaube daran, dass das eine Frage der Wahl ist und nicht des Schicksals (zumindest für Menschen, denen es wie mir so objektiv prächtig geht). Es geht nicht immer, klar, der Mann kann bestätigen, dass von mufflig bis melancholisch alles drin ist bei mir, aber was ich nicht will und niemals wollte und mir fürs Mutter sein auch fest vorgenommen habe: mich nicht zu beschweren. Nicht über Alltag, Wetter, Job, Mann, Hund und eben auch nicht übers Kind, bzw. das Drumherum. Ja, meine Hormone spielen verrückt, ja, wir schlafen weniger, ja, ich esse meine Nudeln meistens kalt und ja, meine Brustwarzen sind wund (zu viel Information?), es gäbe da also schon ein paar Sachen, die doof oder anstrengend sind, aber erstens ist es nichts, was man nicht schon vorher wusste und in Kauf genommen hat, und zweitens wiegen diese Kleinigkeiten nicht schwerer als alles Positive. Es ist nämlich verrückt, wie glücklich mich dieses Baby macht, alleine beim Anschauen, und wie ich das alles immer noch nicht so richtig fassen kann. Sie ist gesund und, so weit ich das erkennen kann, sehr pflegeleicht, sie ist sehr, sehr niedlich und mag uns, glaube ich, auch zurück. Was kann man sich mehr wünschen? Mein Freund Tobi hat das letztens so schön auf den Punkt gebracht: “Ich glaube, Eltern beschweren sich so oft, weil es viel schwerer ist, die schönen Dinge in Worte zu fassen.” Ich will es zumindest andersrum versuchen. Nicht, weil ich ein perfektes Bild von mir und meiner kleinen Familie zeichnen will, gar nicht. Aber ich will mich selbst vor diesem Strudel beschützen – denn hat man einmal angefangen mit Meckern, kann das schnell zur Gewohnheit werden. Ich habe den Strudel mein Leben lang so gut es geht vermieden, mir damit sicher auch einige richtig beschissene Dinge schön geredet, aber generell bin ich mit dem Vorsatz, glücklich sein zu wollen, was auch immer passiert und egal welche Pläne nicht aufgehen, bisher sehr gut unterwegs gewesen. Ich muss nicht immer happy sein und vor allem nicht so tun, wenn ich es nicht bin, da hat Anna absolut recht. Aber zufrieden und dankbar und glücklich – das will ich sein, so oft es nur geht!