Passend zum Herbst ist hier die offizielle Hymne für alle mit gebrochenem Herzen, alle frisch Getrennten und Verletzten, alle, die langsam drüber weg kommen und trotzdem wissen, dass es noch eine ganze Weile dauern wird. Denn auch Gwen Stefani hat sich getrennt, nach mehr als 13 Jahren von Gavin Rossdale, und ihre neue Single zeigt ziemlich genau, wie es ihr damit geht.
Auch wenn ich nun schon seit ein paar Jahren keinen Liebeskummer mehr hatte, keinen Trennungs-Herzschmerz und keine große Verzweiflung, will ich doch klar stellen, dass ich in den Jahren davor eine große Portion davon abbekommen habe, ich würde sogar sagen genug für den Rest meines Lebens. Das war nie schön, ich bin sehr viel lieber glücklich verliebt, aber es waren auch nicht die allerschlechtesten Zeiten. Am Schlimmsten war es nämlich immer, wenn gerade gar nichts war, kein Glück, kein Schmerz, einfach nichts, dann habe ich mir manchmal Liebeskummer gewünscht, einfach um irgend etwas zu fühlen. Das klingt traurig und verzweifelt und das war es sicher auch. Ich war in meinen Zwanzigern sicher auch einen Ticken zu melodramatisch, aber hey, dafür sind die Zwanziger ja da – ich wusste ja so gut Bescheid und hatte trotzdem keine Ahnung davon, dass die nächste Herausforderung ja direkt schon an der nächsten Ecke lungert. Fest steht, dass so ein gebrochenes Herz nicht nur eine gute Gelegenheit zum Selbstbemitleiden und Betrinken ist, sondern auch eine, mal ordentlich in sich zu gehen und alle Gefühle zu fühlen, die da sind. Man darf in diesem Zustand alles rauslassen und keiner nimmt es einem übel und das sollte eigentlich ein Dauerzustand sein, wenn man mich fragt, so schön roh und echt kommt man ja sonst selten rüber. Was mir an Liebeskummer aber am besten gefällt, ist, dass man immer ein ganzes Stück stärker wieder rauskommt aus dem Schlamassel als man reingegschlittert ist. Wie Phoenix aus der Asche, das hat sich jedes Mal so gut angefühlt und gelernt habe ich hier und da ja auch etwas. Denke ich. Hoffe ich.
Jetzt haben sich also Gwen Stefani und Gavon Rossdale getrennt, nach 13 Jahren Ehe und noch mehr Jahren als Paar ist er ausgezogen und die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit darf er gerne alle behalten. Das singt sie in “Used to Love You”, einer Art Beziehungs-Abrechnung, die sehr an “Don’t Speak” erinnert, den Riesenmegaherzschmerzhit ihrer Band No Doubt. Auch “Used to Love You” ist ein Ohrwurm (ich hab die Melodie heute beim Spazierengehen mit dem Hund die ganze Zeit summen müssen) und auch hier werden starke Statements auf sehr emotionale Weise vorgetragen. “I thought I was the best thing that ever happened to you / I thought you loved me the most” – das ist nicht die große Lyrik, aber das kann wirklich Jede und Jeder so gut nachvollziehen. Genau wie dieses Tal der Tränen, das kurz vorm Aufsteigen des Phoenix kommt. “I don’t know why I cry / But I think it’s cause I remembered for the first time / Since I hated you / That I used to love you”. Ach Gwen, es tut mir so leid. Aber alles wird gut, so wie immer und ich bin auf deiner Seite, falls das was hilft.
Alle Lieblingslieder gibt’s in meiner Spotify-Playlist.