Gestern ist meine Waage kaputt gegangen. Also nicht wirklich kaputt, die Batterie ist alle. Und ich überlege ernsthaft, ob ich jetzt lieber einfach keine neue kaufe, um entspannter zu bleiben. Es ist nämlich so eine Sache mit dem Schwangersein und dem Gewicht – im Prinzip ist klar, dass ich mehr werden muss, es wird ja alles mehr – Blut, Baby, Wasser, das ganze Zeug da innendrin. Aber es dann in Zahlen zu sehen, beim Arzt oder zuhause, ist jedes Mal wieder erschreckend. Ich schiebe es mal auf die fast lückenlose Gewichtskontrolle seit ich Teenager bin, diese Gewohnheit (und Angst) lässt sich nicht so einfach abschalten, auch nicht mit unterstützenden Hormonen. Immerhin bleibt es beim kurzen Erschrecken, mein Magnum Mandel esse ich trotzdem regelmäßig, da muss sich keiner Sorgen machen!
Aber das wollte ich gar nicht erzählen – sondern an wen ich meine Essstörung hoffentlich nicht weitergeben werde: Junge oder Mädchen?
Die mir am meisten gestellten Fragen, wenn jemand erfährt, dass ich schwanger bin, sind:
“Wann ist es denn soweit?”
“Wie geht’s dir mit der Hitze?”
“Zieht Ihr noch um?”
“Was wird’s denn?”
Das sind zugegeben auch die interessantesten und ich beantworte sie jedes Mal wieder gern. Beim Datum habe ich mich erst vage gehalten, damit dann nicht alle lauern, das aber schnell aufgegeben. Merkt sich doch eh nicht jeder so genau, oder? Die Hitze hielte ich auch unschwanger kaum aus, das ist egal und mit Klima oder Beinen im Wasser echt gut zu ertragen. Nein, wir ziehen nicht mehr um, erstens weil wir unsere Wohnung sehr gerne haben und zweitens, weil mir jeder sagt, dass so ein Kinderzimmer am Anfang kaum benutzt wird, jedenfalls nicht vom Kind. Wir schieben das schöne Erlebnis “Wohnungssuche in München mit Hund und Kind” also noch ein bisschen auf. Und nun zur aufregendsten Frage, ich weiß selber nicht, warum die immer so wichtig ist: Junge oder Mädchen? Who cares, oder? Na gut, mich hat’s schon auch interessiert und auch wenn es das Baby spannend gemacht hat – als ich es dann wusste, hab’ ich mich gefreut. So wie ich mich auch gefreut hätte, wäre es das andere gewesen. Es ist ja wurscht am Ende, aber so ein bisschen Gewissheit hilft nicht nur bei so praktischen Dingen wie der Namenswahl, sondern lässt die Sache auch etwas konkreter werden. Aha, das bist du also, na dann!
Nach dem entscheidenden Termin beim Arzt habe ich Familie und Freunden ein kleines Video geschickt – super-eindeutig, fand ich! Aber nicht jeder hat’s verstanden. Dabei ist es schon sehr klar, oder?
Nicht? Okay, nochmal:
Immer noch nicht???
Ein Mädchen! Und das bedeutet: ROSA – in MASSEN! Nicht! Lustigerweise sehe ich überall die besten Unisex-Babysachen, seit ich weiß, was es wird. Vorher war alles blau und rosa, ich konnte nichts kaufen, jetzt geht’s besser. Aber zu den schönen Babysachen und wo es die gibt, später mehr. Wir müssen jetzt erstmal noch extrastark über den Namen nachdenken. Den wissen wir eigentlich schon seit Jahren, aber sobald es ernst wird, stelle ich grundsätzlich nochmal alles in Frage. Ist ja eine Entscheidung für ein ganzes Leben, nicht wahr, Tochter?!