Die besten Ideen hab ich unter der Dusche, beim Laufen und kurz vorm Einschlafen. Das ist so faszinierend wie nützlich, nur manchmal muss auch Schluss sein mit den guten Ideen, dann will ich einfach nur schlafen. Nicht planen, nicht den Tag in seine Einzelteile zerlegen, einfach nur schlafen. Um das zu schaffen, habe ich verschiedene Methoden entwickelt: nichts tun und die Müdigkeit gewinnen lassen, fernsehen (unpraktisch, weil ich dann noch von der Couch ins Bett umziehen muss), lesen, Sex, Podcasts hören… oder ganz neu: die 4-8-7-Methode anwenden. Mit der schlafe ich gefühlt in unter einer Minute ein.
Die 4-7-8-Methode
Diese Methode ist eher eine Atemtechnik, empfohlen und vielleicht sogar erfunden von einem Bestseller-Arzt aus den USA. (Jaja, schon klar, aber es kostet nichts und funktioniert, also was soll’s.) Das Ziel ist es einfach, Atmung und Herzrhythmus zu beruhigen, dann geht der Rest nämlich erstaunlicherweise von allein. Und so funktioniert es:
- 4 Sekunden einatmen
- 7 Sekunden die Luft anhalten
- 8 Sekunden ausatmen
Das klingt erstmal einfacher als es ist, vor allem die acht Sekunden ausatmen sind ganz schön lang. So ganz genau muss man es mit den Sekunden übrigens nicht nehmen, langsam bis 4-7-8 zählen reicht. Ich spüre dann förmlich, wie meine Lungen sich komplett leeren, ich höre mein Herz schlagen und manchmal merke ich auch richtig, wie es sich verlangsamt. Jedes Mal gähne ich danach. Und dann bin ich weg. Sollte es nicht funktionieren, mache ich es ein zweites Mal – 4 – 7 – 8 – und schlafe dann ein. Empfohlen wird, ohne Pause so weiter zu atmen bis man schließlich wegnickt. Es ist fast zu leicht, um wahr zu sein, aber es funktioniert tatsächlich.
Und die Methode ist nicht nur beim Einschlafen praktisch, auch kleinere Panikattacken oder große Aufgeregtheit kriegt man damit besser in den Griff. Das ergibt Sinn, weil ich im Sprechunterricht auch immer beigebracht bekomme, dass allein die Konzentration auf meine Atmung für einige Sekunden den ganzen Körper und die Stimme entspannen kann. Das Ziel ist tiefes, langsames, bewusstes Atmen. Etwas sehr simples, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, es aber – wie so viele simple Dinge – meistens nicht ist.