Überall sehe ich gerade diese Bürsten, mit denen man sich abends das Gesicht abschmirgeln soll: Clarisonic, Regenerist, VisaPure und wie sie alle heißen. Ganz ehrlich habe ich schon ein paar mal drüber nachgedacht, ob ich mir sowas nicht auch kaufen sollte, einmal war ich sogar schon kurz davor, habe mich aber gerade noch rechtzeitig daran erinnert, was mit solchen Geräten bei mir normalerweise passiert. Nach einer Woche exzessiven Benutzens stehen sie nämlich im Schrank (Hallo Fußmassagegerät!) und das für 200 Euro? Nö, lieber nicht.
Ich war also einmal mehr vernünftig und meine Haut ist trotzdem weicher als vorher. Der Grund ist erstens mein guter alter Waschlappen, der das mit den alten Hautschüppchen auch super hinkriegt, manchmal aber etwas zu rabiat ist. Und deswegen – noch besser – zweitens: ein Konjac-Schwamm.
Vor ein paar Monaten ist der mir das erste Mal untergekommen, in einem Artikel, der “Korean Beauty Secrets” oder so ähnlich hieß. Die Koreanerin, stand da, benutze diesen natürlichen und günstigen Schwamm täglich und habe so eine der besten Hautmuster der Welt. So ein Konjac-Schwamm soll noch dazu den pH-Wert ausgleichen und die Haut sogar mit Zink und Vitaminen versorgen, was ich mir nicht so richtig vorstellen kann, aber mag sein.
Der Schwamm ist in getrocknetem Zustand steinhart, saugt sich aber nach ein paar Minuten unterm Wasserhahn schön voll und hat dann eine Textur, die irgendwo zwischen Qualle und Badeschaum liegt. Man gewöhnt sich dran. Das Beste: Es ist völlig egal, welche Haut man hat – sehr empfindlich oder ölig oder beides, wie bei mir – der Schwamm tut keiner Haut weh und ist immer effektiv.
Konjac Sponges kommen ganz ursprünglich aus Japan und werden da – klar – schon seit Jahrtausenden benutzt. Hier in Deutschland an einen ranzukommen, war erstmal etwas kompliziert, klappte dann aber über irgendeinen Naturversand, original mit japanischer Verpackung, und jetzt bin ich schon bei meinem dritten. Der wiederum ist von DM und kostet etwa fünf Euro, womit dieser Schwamm jetzt endgültig da angekommen ist, wo er hingehört: um die Ecke in der Drogerie.
Die DM-Ausführung ist vorgenässt (ist das ein Wort?) und grün, weil grüner Tee mit drin ist, okay, funktioniert aber genauso gut wie das Original. Wie gesagt, die Haut ist weich, der Schwamm hält zwei bis drei Monate und das ergibt ein weitaus besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als jede motorbetriebene Bürste da draußen. Man kann ihn übrigens pur verwenden oder mit Reinigungszeug, Hauptsache danach wird er gut ausgespült und zum Trocknen aufgehangen.
Der Konjac Schwamm – jetzt definitiv auch Bestandteil der “100 Beauty-Geheimnisse der Julie Fahrenheit”!
UPDATE: Meine Freundin Lena hat mich gerade darauf hingewiesen, dass es den Schwamm nicht mehr gibt, war nur eine Aktion. Aber nicht verzweifeln, liebe Lena, hier ist eine Liste von Läden und Online-Shops, dann stimmt zwar das mit den fünf Euro nicht mehr ganz, aber zehn sind auch okay.