Die Sache mit Tagebüchern ist, dass ich sie nie so richtig durchgezogen habe. Meine sporadischen Einträge in diverse Notizbücher erzählen mir im Nachhinein nur von den Zeiten, in denen es mir aber mal so richtig mies ging. Aufschreiben war eher therapeutisch, aber nach ein paar Tagen war es dann aber auch wieder gut bis zur nächsten Krise. Ein lückenloses Tagebuch sieht definitiv anders aus.
So nämlich: “One Line a Day” – ein Tagebuch über fünf Jahre.
In einer Woche beginnt mein drittes Jahr mit ihm, zwei sind dann noch übrig und schon jetzt macht es Spaß zu sehen, was vor einem Jahr war, ob da schon Schnee lag oder wie zufrieden ich mit diesem und jenem war. Man kann es sich ein bisschen so vorstellen wie die Timehop App, nur eben analog. Da fehlen dann die Bilder, aber ein paar Notizen machen ja auch ordentlich Kopfkino.
“One Line” ist nur leicht untertrieben, mehr als drei Sätze bekommt man nicht unter, auch wenn ich manchmal versuche zu tricksen und noch was an den Rand zu quetschen. Es handelt sich hier eher um Notizen als um ein Tagebuch literarischen Ausmaßes, aber dafür gibt es ja zum Beispiel auch noch Blogs :)
Dieses Tagebuch eignet sich natürlich besonders zum Jahresanfang, ist aber auch mitten im Jahr eine gutes Geschenk, am besten an sich selbst. Und dann fällt auf: worüber ich mir vor einem Jahr noch Sorgen gemacht habe, ist längst vergessen – und was glücklich gemacht hat, darüber freue ich mich ein zweites Mal.
One Line a Day ist eine Idee von Chronicle Books und ich sehe gerade, die haben auch noch mehr davon: One Sketch a Day, Cook’s Diary, Living Well One Line a Day, …