Elliott  Schnee

Es gibt Münchner, die steigen Samstag früh in den Zug, fahren in die Berge und kommen bis Samstag Abend nicht zurück, Sonntag dann nochmal. Ich sehe sie mit ihren Wanderschuhen und Rucksäcken, ihren Stöcken (wozu sind nochmal diese Stöcke?) und Outdoorjacken, ihrem entschlossenen Gesicht.

Okay, meistens sehe ich sie nicht, weil es noch viel zu früh ist, an einem Samstag aufzustehen. Aber wenn ich sie sehe, bin ich ein kleines bisschen neidisch, dass sie so ein aktives Hobby haben und offenbar wissen, wo sie da am besten hinfahren in diesen Bergen um dann da landschaftlich reizvoll rumzulaufen. Nicht so neidisch allerdings, dass ich es selbst machen würde. Ich bin nicht so outdoorsy und stolz drauf. Spazieren gehen mit dem Hund, ja gerne, Radfahren auch und im Sommer mal an den See. Aber geh mir weg mit Jack Wolfskin-Jacken und Funktionskleidung und der dazugehörigen Attitüde. Bäks. Nun ist es aber so, dass da diese Berge sind, man sieht sie sogar manchmal beim Hundespaziergang und da oben zu sein im Sonnenschein und rumzugucken, das müsste doch schön sein. Oder?

Mein Mann ist noch weniger outdoorsy als ich, lebt aber nach dem Motto “Happy Wife, Happy Life” und so fuhren wir am vermutlich letzten schönen Sonntag des Jahres in die Berge. Nicht ohne vorher ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt zu haben natürlich, wir sind ja keine Barbaren. Und wir sind auch keine Wanderer, weswegen wir mit dem Auto nach Kochel am See gefahren sind um dort in die Herzogstandbahn einzusteigen und direkt auf 1600 Meter hochzufahren. Wir hatten zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang und der letzten Bahn bergab und wir machten das beste draus.

Herzogstandbahn Herzogstand Herzogstand Gipfel Selfie Herzogstand

Wir liefen zum Beispiel zum Gipfelkreuz, eine halbe Stunde nur (und auf dem Schild stand es dauere 45 Minuten, ha!), taten aber so als hätten wir uns da irgendwas stundenlang verdient. Der Hund lief immer voraus, kletterte waghalsig und es stellte sich heraus, dass er wahrscheinlich der Naturbursche der Familie ist. Zusammen freuten wir uns über Schnee und wahnsinnig schöne Ausblicke im Sonnenuntergang. Der Mann sagte am Ende sogar, dass es auf einer Skala von 1 bis 10 wenigstens nicht negativ gewesen sei, hohes Lob von einem Nerd. Herzogstand, wir kommen jetzt öfter mal, vielleicht auch schon ein bisschen eher, damit wir  im Berggasthaus noch nen schönen Germknödel essen können.

Und wenn wer noch ein paar Ausflugsziele kennt, die ähnlich schön und leicht zu erreichen sind – immer her mit Euren Empfehlungen!

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