Danke, Herbst, dass ich mir endlich wieder was anziehen kann! Mehrere Lagen übereinander unterstützen genau meine Bindungsangst bei Tagesoutfits – wer weiß denn schon genau, ob ich mich heute Nachmittag auch noch nach Sweatshirt fühle oder eher so nach Bluse. Im Herbst geht alles, übereinander, stapelbar, wandelbar, wunderbar. Und: mein geliebter Trenchcoat hat im Herbst wieder seinen großen Auftritt, frisch gereinigt wird er schnell ganz viel getragen bis es bald wieder zu kalt ist, es ist ja immer viel zu wenig Herbst. Und er, der Trench, passt auch wirklich immer und überall, war also wirklich genau die gute Investition, die ich mir damals eingeredet habe.
Der Herbst ist dazu auch eine willkommene Gelegenheit, Altes rauszuwerfen, den Schreibtisch und den Kleiderschrank zu entwirren (und den Kopf am besten gleich auch), Blumen umzutopfen für den Umzug vom Balkon wieder ins Höhleninnere und Dinge auf Flohmärkte zu tragen. Füllen werden sich die Leerstellen schon von ganz alleine wieder, bis dahin genieße ich sie. Der Herbst ist die Zeit für neue, alte Hobbies, weil wieder mehr auf Sofas gesessen wird und weil ja auch bald Weihnachten ist. Stricken fällt dieses Jahr aus, ich habe jeden Zentimeter an mir bestrickt und alle beschenkt. Stattdessen sammle ich gerade Stick-Inspiration, das soll genauso entspannend sein, und genauso leicht. Herbst ist Zeit, neue Rezepte zu sammeln, Zeit für Rosenkohl und Zeit für sehr viel Tee, auch fürs Gefühl. Danke, Herbst, auch für die Kastanien!