Zweimal im Monat habe ich Nachtschicht. 22 Uhr geht’s los, ab 1 Uhr bin ich on air. Undankbar nennen sie diese Schicht, mitten in der Nacht, keiner außer mir im Studio und auch nicht drumherum, 5 Uhr Feierabend, der Tag also gelaufen, usw. Ich denke mir, zweimal im Monat geht das schon, nehme aufputschenden Tee mit und freue mich auf vier Stunden machen-was-ich-will. Und die Hörer sind in ihrer Großartigkeit sowieso nie zu unterschätzen.
Heute Nacht hat sich durch Zufall ein kleiner Contest entwickelt: “Wer hört am Weitesten von München entfernt zu?” Ging los mit einer Mail aus Kalifornien und führte zu vielen mehr von überall, wirklich überall auf der Welt. Da saßen sie am Frühstückstisch in Seoul und hörten zu und grüßten, da machten sie in Vancouver gerade Feierabend. Es war vielleicht die schönste Sendung, die ich jemals gemacht habe, eine kleine Weltreise durch die Nacht. Am Ende gewann Neuseeland und ich sage, etwas müde: Danke Radio und danke Internet, zusammen seid ihr ein kleines Wunder!