Vier Tage noch, dann ist es aus. Dann ist die Radiosendung, die mir die allerliebste ist auf der Welt, eingestellt. Ab Montag wird Chris Moyles nicht mehr die Morningshow bei BBC Radio 1 moderieren und als heute morgen das absichtlich kitschige Intro lief, in dem es genau darum ging, musste ich fast ein bisschen weinen. Seit acht Jahren hat Chris Moyles mit seinem Team etwas getan, das kein normal denkender Chef eines Musiksenders erlauben würde: er hat unglaublich viel geredet und sehr wenig Musik gespielt. “Maximal vier Titel in der Stunde”, hat er sich einmal gefreut. Ich hätte es nicht anders haben wollen, denn die Dialoge waren das beste, was ich im Radio jemals gehört habe. Komplett zufällig, oft unspektakulär und immer privat und meinungsfroh. Anfangs habe ich mich noch gefragt, ob sie das nicht alles vorher aufgeschrieben haben, weil nie einer dem anderen ins Wort fiel und alles so entspannt und trotzdem pointiert rüberkam. Aber es ist natürlich alles Professionalität und Talent und hach, es kann doch nicht vorbei sein!

The team 1

 

Ist es aber, am Freitag läuft die letzte Show und alle Zeichen stehen natürlich jetzt schon auf Abschied. Chris Moyles ist ab sofort Musical-Darsteller und weiter Fernsehmoderator, außerdem läuft sein Vertrag bei Radio 1 noch ein Jahr, es wird also eventuell noch irgendeine Sendung mit ihm geben. Nur eben nicht mehr am Morgen, der wichtigsten Zeit im Radio. Ich weiß nicht mehr genau, wie ich die Show damals entdeckt habe, ich erinnere mich nur noch daran, dass ich studiert habe und natürlich nie von 7 bis 11 live hörte, sondern immer erst im Stream, der kurz danach online stand, jedes Mal von Anfang bis Ende. Ich habe meine Diplomarbeit dazu geschrieben und bin dann irgendwann tatsächlich so früh aufgestanden, dass ich in Echtzeit hören konnte. Die “Chris Moyles Show” war immer die perfekte Ergänzung zu meiner Morgenmuffligkeit, einfach Menschen, die sich unterhalten haben, ich musste dazu nichts sagen, konnte aber zuhören und lachen und langsam aufwachen. Ich habe bei der Golden Hour mitgeraten und wusste “Heute ist Freitag” und unbewusst habe ich mich natürlich auch an Chris, Dave, Aled und Dominic orientiert, was souveränes und natürliches Moderieren angeht. So will ich auch klingen.

Natürlich weiß ich, was ich ohne sie machen soll, aber es wird  nicht einfach werden. You will be dearly missed, Mister Moyles. Thank you for everything!

 

 

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