Es gibt so Tage, da sprechen einen Menschen im Bus an und erzählen von Mondphasen und dem Regen und das sie Bescheid wüssten. Sie sagen, dass der Hund auf keinen Fall männlich sei, das merke man an seinem Wesen. Dann steigt der nächste ein und schnauzt, ob man bitte mal den Hund hier wegräumen könnte, es sei ja kein Durchkommen. Der Bus ist bis auf Mondmann, Hund und mich leer. Es ist der ganz normale Wahnsinn in öffentlichen Verkehrsmitteln und obwohl es besseres gibt zum drüber Nachdenken gibt, geht einem das mit dem Regen nicht aus dem Kopf und man fühlt sich schlecht, weil man von einem Wildfremden angeschnauzt wurde. Ach Mann.
In solchen und ähnlichen leicht angestressten Situationen sollte man auf keinen Fall entspannende Musik hören, nein, das Stresslevel muss noch erhöht werden, dann kann der Kopf kontrolliert explodieren und alles sitzt wieder am richtig Platz. Perfekt für dieses Vorhaben ist die neue Single von Dan Deacon. Der bärtige Mann aus Baltimore macht aus Krach einen Hymne, bei der man nicht viel versteht außer “Mother!” und “I’m ready to go!”. Das reicht im Prinzip als Message und auch wenn man am Anfang noch dachte “Mmh, bisschen anstrengend!” drückt man später immer wieder auf Play. Gerne übrigens auch auf dem eigenen Abspielgerät, “Lots” gibt es nämlich als kostenlosen Download. Das dazugehörige Album kommt dann Ende August, wird “America” heißen und zusammen mit Herrn Deacon durch die Welt touren (20.09. Festsaal Kreuzberg,Berlin & 21.09. Reeperbahn-Festival, Hamburg).