Ich bin der müdeste Mensch der Welt und ich beiße in eine Zimtschnecke. Sie ist frisch und sie ist selbstgebacken. Von mir. Heute früh um sieben. Bin ich verrückt? Nein, ich dachte mir nur, dass es schön wäre, keine Schokolade zu kaufen und sie in Schuhe zu stecken, sondern dass es einer neuen Tradition bedarf: der Nikolauszimtschnecke. Am Namen muss ich noch etwas feilen, der Rest steht. Am Nikolausabend steht die gute Hausfrau (ich) etwa drei Stunden in der Küche, damit der beste Mann der Welt (er) am Nikolausmorgen vom Duft frisch gebackener “Cinnamon Rolls” aufwacht. Es ist das mindeste, was ich tun kann, nachdem er jeden Tag für mich kocht und überhaupt. Die Hälfte der drei Stunden geht der Teig, es ist also eher passiv verbrachte Küchenzeit und wie eingangs erwähnt, habe auch ich was davon. Der Mann hat sich natürlich sehr gefreut über die neue Tradition, auch wenn es ihm wohl etwas komisch vorkam, mich früh um sieben durch die Küche springen zu hören. Aber die vorbereiteten Schnecken müssen aus dem Kühlschrank genommen, eine halbe Stunde stehen gelassen und dann abermals eine halbe Stunde gebacken werden. Da kann man gut Kaffee kochen und mit dem Hund rausgehen. Immer wenn ich so bin, denke ich an Rory in den Gilmore Girls, wie sie mal Hausfrau gespielt hat für Dean, ihre erste Liebe. So fühle ich mich dann, obwohl ich schon etwas älter bin als 16. Ich spiele gern Hausfrau, und dann ist auch wieder gut. Mmmh, Zimtschnecken.
Und damit der Servicegeanke nicht zu kurz kommt, hier das Rezept und das Ergebnis: